Spielsucht » Therapie / Hilfe & Test

Spielsucht, dies darf nicht verschwiegen werden, stellt eine ganz reale Gefahr dar, der jedes Jahr neue Menschen anheimfallen. Wo gespielt wird spielt hierbei eine untergeordnete Rolle. Dabei spielen bei den verschiedenen Formen des Glücksspiels zwar tatsächlich die Beschaffenheit der Spiele und die Veranlagung des einzelnen Spielers eine Rolle, sodass nicht jedes Glücksspiel ein exakt gleich hohes Suchtpotential aufweist und nicht jeder Spieler gleich schnell süchtig wird, doch grundsätzlich setzt sich jeder Spieler einer gewissen Gefährdung aus, wenngleich diese nicht so extrem ist, wie es Glücksspielgegner gerne darstellen. Dieser real existierenden Gefahr der Spielsucht stehen einige Anzeichen und Möglichkeiten sich selbst zu testen oder zu hinterfragen entgegen. Damit kann es leichter sein selbst eine Sucht zu erkennen. Daher im Folgenden 10 Fakten zur Spielsucht, die sich mit der Erkennung der Sucht auseinandersetzen.

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1. Die Erkennung ist die größte Hürde

Der erste Fakt zur Spielsucht ist gleichzeitig auch der Grund, weshalb man einen Ratgeber wie diesen hier womöglich benötigen könnte. Es handelt sich um die Schwierigkeit eine Sucht selbst zu erkennen und sich selbst einzugestehen, dass es hier dringenden Handlungsbedarf gibt. Grundlage ist ein einfacher Fakt, den einem jeder Suchttherapeut bestätigen wird. Eine Sucht wird meist vom Betroffenen selbst zuletzt erkannt. Es gehört schon eine Menge Ehrlichkeit sich selbst gegenüber dazu eine Sucht zu erkennen, bevor diese irreparable Schäden im eigenen Leben angerichtet hat. Süchtige neigen instinktiv dazu die eigenen Probleme nicht zu erkennen.

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2. Spielsucht bemerken die Anderen immer zuerst

Damit zusammenhängend kann man sagen, dass eine Spielsucht stets von Freunden und Bekannten zuerst bemerkt wird. Hier ist zwar die Unterscheidung schwer, zwischen Gegnern von Glücksspiel, die in jedem gesetzten Euro gleich eine Sucht sehen, und ehrlich besorgten Mitmenschen. Wer aber von allem möglichen Seiten immer wieder Besorgnis vernimmt, der sollte sich weitere Gedanken machen. Denn es sind immer die Nahestehenden, die zuerst von möglicherweise problematischem verhalten etwas merken. Sie haben den ungetrübten Blick und werden womöglich eher einordnen können, ob sich das eigene Spielverhalten in der letzten Zeit besorgniserregend verändert hat.

3. Das eigene Spielverhalten beobachten – So erkennt man die Spielsucht

Die Bekannten, Freunde und Verwandten halten die Spielsucht für möglich und haben sich besorgt geäußert? Dann steht man immer noch vor der Hürde sich selbst sicher zu werden, dass hier ein Problem vorliegt, oder eben auch nicht. Doch wenn die Erkennung so schwer ist, wie soll dies dann funktionieren? Ein guter Maßstab sind Verluste. Wer bei einem aufkommenden Verdacht oder einfach bei unbegründeter Sorge an Spielsucht zu erkranken sichergehen will, der sollte das eigene Spielverhalten bestens und ehrlich beobachten. Während ständig nur zu gewinnen nun wirklich keine Sucht wäre, die irgendwem auf dieser Welt schadet, greifen die Mechanismen der Sucht in der Regel dann so richtig, wenn man beginnt zu verlieren. Spielsüchtige haben erstens oft keinerlei Überblick darüber, wie viel Geld wirklich in die treuere Sucht fließt, und zweitens haben die Süchtigen auch oft den Glauben sie kämen am Ende etwa mit einer schwarzen Null oder gar Gewinnen aus dem Spiel, obwohl sich hohe Verluste häufen. Ein wenig liegt dies an der Natur des Menschen, der insgesamt dazu neigt unangenehmes schneller zu vergessen., als beispielsweise einen angenehmen Großgewinn. Dies wird durch die Sucht verstärkt, bis hin zur Realitätsverleugnung.

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Das eigene Spielverhalten zu analysieren ist nicht immer leicht.

Daher ist zu empfehlen die eigene Wahrnehmung mit einer Buchführung über die nächsten Wochen und Monate hinweg zu überprüfen. Ausschlaggebend ist dabei, ob man am Ende mehr Geld in sein Spiel investiert, als man selbst in Ordnung findet. Denn es ist so, dass sich viele ein Budget einräumen, beispielsweise 200 Euro Monatlich für Glücksspiele und Sportwetten. Ergibt eine Überprüfung im Beispiel, dass man über Monate hinweg immer mehr investiert hat, ohne sich darüber wirklich im Klaren gewesen zu sein, dann ist dies ein erstes Anzeichen einer Sucht.

4. Der Selbsttest hilft – Das Spiel pausieren

Wer, entweder durch einen der vorherigen Punkte oder einfach so, nicht mehr ganz sicher ist, ob da nicht doch schon eine Sucht mitspielt, der sollte einfach selbst den einfachsten Test auf Spielsucht durchführen, den es gibt. Es gilt einfach einen klar vordefinierten Zeitraum auf jede Form von Glücksspiel zu verzichten. Ein bis zwei Monate sollten es schon sein, will man nicht selbst den Test korrumpieren, indem man eine zu leicht aussitzbare, kürzere Zeitspanne wählt. Wer das Spiel sehr vermisst, der sollte sich mindestens in den Anfängen einer Spielsucht einordnen. Einer der hier genannten Fakten zur Spielsucht ist aber auch: Wer die Abstinenz nicht durchhält, der ist definitiv wenigstens ein wenig süchtig. Gründe den Test zu unterbrechen gibt es absolut keine.  Wer hier schwach wird, der hat vermutlich tatsächlich ein Problem. Ebenfalls problematisch als Zeichen sind Gereiztheit und innere Unruhe während der Auszeit.

5. Spielsucht zerstört alle anderen Bereiche des Lebens

Sucht insgesamt, und so eben auch Spielsucht, beeinflusst in zunehmendem Maße früher oder später immer wieder alle Bereiche des Lebens. Wer dies bei sich zwar bemerkt, statt der Probleme aber lieber das weitere Glücksspiel angeht, der ist vermutlich in einem fortgeschrittenen Stadium der Sucht. Offensichtlich sind, im Falle der Spielsucht Zahlungsprobleme. Nicht wenige Spielsüchtige gehen trotz Zahlungsunfähigkeit bei Rechnungen und teils sogar der Miete dennoch weiter ihrem Spiel nach, sobald sie wieder Geld bekommen. Nicht süchtige würden wohl erst ihre Angelegenheiten regeln, bevor sie neue Verluste riskieren. Es muss aber nicht so einfach und offensichtlich sein. Der Ehemann, der zuhause stets wegen der Online Wetten Streit hat, der sollte, von einer normalen glücklichen Beziehung ausgehend, in der Regel die Partnerin über die Spiele stellen oder zumindest versuchen einen Kompromiss zu finden und diesen dann auch einzuhalten. Wer einfach weiter spielt und dabei gerne Beziehungsstreit in Kauf nimmt, der in Zukunft recht wahrscheinlich sogar zur Trennung führt, der hat seine Prioritäten so gesetzt, wie es nur ein Süchtiger tut.

6. Nicht nur der Süchtige ist süchtig – Spielsucht und Co- Abhängigkeit

Weniger bekannt ist der Fakt, dass Spielsucht nicht nur den Spieler selbst beschäftigt. Um im letzten Beispiel einer Beziehung zu bleiben: Viele Partner machen das Leid mit der Sucht über Jahre hinweg mit, bis es zum Bruch kommt. Sie leiden ebenso unter unbezahlten Rechnungen, nehmen Anrufe des Vermieters entgegen und haben dennoch längst aufgegeben den offenkundig Süchtigen zu ändern. Es werden Ausreden und Ausflüchte erfunden, die den Gläubigern am Telefon präsentiert werden. Niemals würde man einem Gläubiger sagen, dass der Partner scheinbar spielsüchtig ist und man nicht mehr weiß, was man tun soll. Diese Art den Süchtigen zu decken ist ein klares Zeichen für so genannte Co- Abhängigkeit, die es ebenfalls bei allen Süchten gibt. Co- Abhängige leiden oft noch mehr, als es der tut, der eigentlich unter Spielsucht leidet.

7. Nicht alle Glücksspiele sind gleich gefährlich

Einleitend habe ich es schon erwähnt. Nicht alle Glücksspiele bieten die gleiche Gefährdung an Glücksspielsucht zu erkranken. Wer Angst hat, sein Hobby aber deshalb auch nicht lassen will, der kann das Risiko zumindest leicht reduzieren, durch die Wahl der Spiele.

So weisen Spiele, die einen schnellen Ablauf aufweisen, eine grundsätzlich deutlich erhöhte Gefahr der Spielsucht auf als solche, die eher gemächlich von Statten gehen. Danach erst kommen Sportwetten und das klassische Glücksspiel der Deutschen, das Lotto 6 aus 49. Dies liegt daran, dass der schnelle Ablauf zu einer Sekundenschnellen Entscheidung führt, die bei entsprechender Veranlagung schnell zu einem Tunnelblick und Automatismen führt, das nächste Spiel gleich zu starten. Sportwetten gehen hingegen mindestens eine Partie lang. Die meisten Spieler wetten auch nicht auf alles, sondern lediglich auf Fußballwetten ihrer Nationalen Liga, um ein gutes Beispiel zu nennen. Damit ist das Spiel noch seltener, nämlich nur an Wochenenden, im Falle der Bundesliga. Lotto ist ohnehin maximal für zwei Ziehungen wöchentlich zu haben. Dementsprechend sind auch Livewetten erheblich gefährdender, als es reguläre Fußballwetten sind. Denn Livewetten sind oft in wenigen Augenblicken entschieden. Neue Wettmöglichkeiten stehen ständig zur Verfügung.

 
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8. Glücksspiel im Internet ist gefährlicher als offline

Freunde von Online Wetten sollten diesen Punkt nicht überbewerten. Dennoch ist es ein Fakt, dass jedes Glücksspiel, unabhängig davon welches, im Internet mehr Suchtgefahr aufweist, als bei gleichem Spiel offline. Der Grund ist simpel. Online sind Glücksspiele jederzeit, sofort und ohne die Wohnung zu verlassen verfügbar. Das Lustprinzip wird quasi in Echtzeit befriedigt. Ein Fakt, der zumindest zur Vorbeugung von Spielsucht ebenfalls von Bedeutung ist.

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Online spielen gefährlicher: Spiel- Angebote und Geld sind im Netz schnell zu erreichen und daher gefährlicher aus Sicht der Suchtforscher, als andere Glücksspiele.

9. Wer an Spielsucht leidet, der lügt häufig

Eine kleine Notlüge weshalb man keine Zeit hat hier, die Lüge man habe nicht wieder gespielt, mit der man Stress mit der Freundin vermeiden will, dort. Fakt ist: Wer sich häufig genötigt sieht unangenehmen Situationen in Verbindung mit Glücksspiel zu entgehen und dafür zur Notlüge zu greifen, der ist mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zumindest mit einer milden Form der Spielsucht erkrankt. Hier gilt Achtung. Besser jetzt dagegen steuern als erst dann, wenn es eigentlich längst zu spät ist.

10. Ständig wachsende Einsätze – ein sicheres Zeichen für Sucht

Wer zurück denkt und feststellt, dass seine Einsätze im Verlauf der letzten Jahre stetig gewachsen sind, der befindet sich vermutlich mitten in einer Phase der Sucht. Womöglich längst in einer fortgeschrittenen. Das Verlangen nach Glücksspiel zu befriedigen, sich den „Kick“ zu holen, erfordert nämlich im Falle einer klassischen Spielsucht immer höhere Einsätze. Dies ist gleichzusetzten, mit der höheren Dosis einer Droge, wenn der Körper langsam eine Toleranz aufbaut.