Die großen Gründer: Der Erfinder von Betfair – Andrew Black und Edward Wray

Ein, verglichen mit Traditionsbuchmachern, noch junges Unternehmen in der Welt der Sportwetten ist Betfair. Gegründet wurde es von Andrew Black und Edward Wray Was in Testberichten und Erfahrungsberichten ausgiebig und detailliert erklärt wird lässt sich kurz so zusammenfassen: Betfair hatte einen unglaublichen Einfluss auf den Sportwetten Markt als es 2000 gegründet wurde weil eine ganz neue Idee dahinterstand. Man war nicht Buchmacher, sondern ein Marktplatz, der Wettfreunde zusammenbrachte. Geld verdient Betfair nicht an den Verlusten der Kunden, sondern an einer geringen Umsatzbeteiligung. Wetten und Quoten hingegen erstellten die Spieler plötzlich selbst und andere nahmen die Wette dann an. Was angenommen wurde bestimmte der Markt. Freier Kapitalismus in der Welt der Sportwetten. Aus Sicht der Spieler war dies gut. Nicht nur, dass so oft höhere Gewinne dank besserer Quoten erzielt werden konnten. Es ermöglichte auch eine ehrlichere Dienstleistung durch Betfair. Denn man verdient nach diesem System nicht nur dann, wenn die Spieler verlieren, man verdient immer und kann sich ganz auf das Dasein als Dienstleister konzentrieren.

betfair

Nebenbei bietet Betfair auch eine Wettplattform als regulärer Buchmacher an. In Deutschland steht den Kunden auch nur diese zur Verfügung, was erklärt warum der Anbieter hier nicht ganz so populär ist wie in anderen Ländern, wo er in ernsthafter Konkurrenz zu den Big Playern wie Bet365 und Co steht. Die Innovation des neuen Systems und der Erfolg macht neugierig auf die Erfinder von Betfair. Und diese Neugierde wird im Folgenden gestillt, wo sowohl Andrew Black als auch Edward Wray genauer vorgestellt werden.

Andrew Black – Die wichtigen Daten

1963 wurde Andrew Black als Enkel des aktiven Parlamentariers Sir Cyril Black geboren. Der war dafür sehr bekannt aktiv Probleme anzugehen. Eine Sache, die er persönlich auch als Problem empfand, war die Lockerung der Glücksspielgesetze. Er verschied 1991 und musste nicht miterleben, woie ausgerechnet sein Enkel 19 Jahre später die gesamte Glücksspielindustrie auf den Kopf stellte.

Andrew Black war im Kings College in Wimbledon, einer renommierten Schule die auch schon der besagte Großvater besuchte, und hatte dort auch noch Bestnoten im Mathe. Eigentlich Voraussetzungen, die einem späteren Erfolg positiv entgegen sehen lassen und außerdem ein deutliches Zeichen für seine Intelligenz.

Doch er war schon in jungen Jahren selbst ein Spieler und hatte obendrein seine wilden Jahre. Andrew Black besuchte zwar sogar noch die Universität. Doch er flog von der Uni, da er einfach zu viel Zeit bei den Buchmachern verbrachte. Nach einer wenig erfolgreichen Zeit in verschiedenen Jobs aller Arten, er war sogar eine Zeit lang Caddy am Golfplatz, erwuchs in ihm das erste Mal die Idee, aus der sich später Betfair ergeben sollte.

Andrew Black – Geschäftlich

Anders als andere Glücksspielbosse konnte Andrew Black dementsprechend nicht auf die ganz großen Erfolge in Wirtschaft oder Arbeitsleben insgesamt zurückblicken. Aber er hatte Erfahrung mit Wetten und den Wunsch eine fairere Weise zu finden diese anzubieten, als es bei den Buchmachern der Fall war. Das Grundgerüst zimmerte er sich am PC zusammen und versuchte seinen späteren Partner und Banker Wray davon zu überzeugen mit ihm einzusteigen, was letztendlich auch zu 50:50 Bedingungen gelang.

Ein wenig wie auf dem Markt funktionierte die Idee des Andrew Black. Angebot und Nachfrage regeln die Quoten.

Ein wenig wie auf dem Markt funktionierte die Idee des Andrew Black. Angebot und Nachfrage regeln die Quoten.

Nachdem er und Wray die Firma 2000 gegründet hatten, wozu sie erst das Startkapital aufbringen mussten, war diese erst recht klein, wuchs aber zusehens zu einer der größten Gambling Seiten heran, die man finden konnte. 2002 wurden sie daher zu den Nachwuchsunternehmern des Jahres erkoren. 2010 ging Betfair an die Börse (London Stock Exchange) und hatte auch dort Erfolg. Andrew Black ist heute zwar nicht mehr im operativen Geschäft, ist aber bis zuletzt Teilhaber bei Betfair gewesen.

Zur Ruhe gesetzt hat Andrew Black sich noch nicht. Er war seither in einer Menge verschiedener Projekte involviert. Zum einen gehörte er einem Konsortium an, welches die Fußballmannschaft Swindon Town 2008 übernahm, zum anderen war er Teil eines Teams, welches Manor House Stables formte. Eine Einrichtung in der Rennpferden trainiert werden. Die Nähe zu Pferdewetten ist also immerhin noch gegeben. Außerdem wurde Black mit Betfair ein reicher Mann. Wer hätte dies erwartet, von einem Mann, der nach eigener Aussage bis 26 keinen richtigen Job hatte.

Der Geschäftsmann bei Betfair – Edward Wray

Im Vorfeld wesentlich erfolgreicher wirkt Edward Wray, der Partner von Black. Er hatte im Vorfeld Abschlüsse im Ingenieurwesen, Wirtschaft und Management der Universität Oxford erlangt und arbeitete schon einige Jahre als Vizepräsident für J.P. Morgan & Co.

Doch dann überzeugte ihn Blck und er willigte ein die Firma Betfair an den Start zu bringen. Er blieb so lange ihr CEO, bis er im Jahre 2003 nach Australien zog um die dort neu gelaunchten Geschäfte mit Betfair vor Ort kontrollieren zu können.

Edward Wray zog es nach Australien um Betfair dort zu unterstützen.

Edward Wray zog es nach Australien um Betfair dort zu unterstützen.

2006 wurde er Vorstandsvorsitzender von Betfair und wechselte nach seinem Rücktritt 2010 zunächst wieder in die Finanzwelt. Er hielt aber noch weiterhin Anteile und hat auch noch heute welche. Zuletzt verkaufte er 2015 über ein Drittel seiner Beteiligungen von zuvor 9,5 Prozent und nahm dabei fast 100 Millionen britische Pfund ein. Edward Wray wurde durch Betfair unsagbar reich.

Edward Wray und Andrew Black – Unwiederholbar erfolgreich

Die beiden innovativen Männer hatten nicht nur riesigen Erfolg, es ist auch unwahrscheinlich, dass dieser noch einmal in ähnlicher Größenordnung gelingt. Betfair ist was Wettbörsen angeht der größte und beliebteste Anbieter und hat beste Chancen dies zu bleiben. Der Vorteil den Wray und Black hatten ist der, dass sie die ersten waren, die solch eine Börse anboten. Wer auch immer heute eine eröffnet steht vor dem Problem von Beginn an keine Kunden zu haben. Es werden für die einen wenig Wetten angeboten, für die anderen finden sich wenig Abnehmer. Die meisten Spieler entscheiden sich daher für die Wettbörse, die bereits seit Jahren einen großen Kundenstamm hat. Denn dort ist die Vielfältigkeit. Deshalb scheint der Erfolg von Betfair kaum für andere wiederholbar. Zwar gibt es alternative Wettbörsen, mit Betfair kann aber schon aus diesen einfachen Gründen bis heute keine mithalten.

Betfair Erfahrungen - Quoten

Beispiel für die angebotenen Wettquoten. Ein leeres Programm nutzt keinem. Betfair ist durch die vorhandenen Nutzer im Vorteil

Betfair nachdem Andrew Black und Edward Wray gingen

Auch nachdem die beiden Gründer sich aus dem operativen Geschäft zurückzogen blieb Betfair auf Wachstumskurs. Mit dem Sportwetten Angebot auf traditionelle Weise wurde Betfair zum allumfassenden Angebot an Spieler erweitert und kann seither auch recht erfolgreich mit den Buchmachern um die Kunden konkurrieren, denen das Konzept einer Wettbörse ungeliebt oder schlicht zu kompliziert ist.

Dabei hat Betfair im Übrigen auch in Deutschland gute Karten gehabt. Betfair ist eines der drei ersten Unternehmen gewesen, die 2012 eine Lizenz für den deutschen Markt ergattern konnten.

Ein Fazit zu Edward Wray und Andrew Black

Die beiden Männer zeigen meiner Meinung nach deutlich, wie wichtig es ist Innovation zu zeigen. Und sie machen Hoffnung auf weitere Innovationen. Denn 2000 war der Markt eigentlich schon so abgesteckt, dass er zwar von Sättigung weit entfernt war, einen echten Gamechanger wie Betfair hatte aber sicher keiner erwartet.

Vor allem Andrew Black imponiert. Immerhin war er eigentlich eine Art Musterbeispiel eines Versagers. Von der Uni geflogen wegen zu vieler Wetten. Chronisch arbeitslos und spät auf dem rechten Weg. Und dann, beinahe aus dem Stand zieht er eines der erfolgreichsten Unternehmen der Glücksspielindustrie hoch und wird praktisch auf Anhieb zum Multimillionär. Und die Ahnenkette mit dem fleißigen Glücksspielgegner rundet die perfekte Anekdote ab, an einem Abend, an dem man mit seinem Wissen um die Branche zu beeindrucken versucht.

Mich weniger in Staunen versetzen kann Edward Wray dessen Erfolg sich ähnlich sicher auch in der Wirtschaft hätte zutragen können. Und keiner wird wirklich überrascht gewesen sein, der ihn kannte. Doch dass er weniger überraschend ist bedeutet eben nicht, dass er auch weniger Erfolgreich wäre. Und ich bin mir beinahe sicher: Ohne Edward Wray als praktisch veranlagter Mensch, der schon etwas zu Ende gebracht hatte, wäre Betfair nicht das geworden, was es heute ist.