Doping im Spitzensport ist immer wieder ein Problem. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Skandalen. Derzeit tobt ein Skandal um russisches Doping. Auch Doping im eSport, der bis zuletzt ja gar nicht so recht als echter Sport wahrgenommen wurde, ist schon lange ein Thema, welches wohl für einige der nächsten Skandale verantwortlich sein dürfte. Für Sportwetten ist Doping ebenso ein Problem, wie für den Sport im Ganzen. Denn immerhin werden Ergebnisse nachhaltig beeinflusst. Zwei mal. Zuerst durch das Doping selbst, wenn einzelne Athleten oder Mannschaften plötzlich überraschend gut abschneiden, dann noch einmal, wenn der Skandal geboren ist und durch Ausfälle und Beendigungen von Doping die Leistungskurven wieder rapide fallen. Nun hat England seinen neuen Doping Skandal. Dessen wahre Ausmaße sind vielleicht noch gar nicht so recht bewusst. Die Schlagzeilen entstehen dadurch, dass die Anti Doping Institution des Landes nichts unternommen haben soll. Auch andere, eher schwer erklärbare, Phänomene bringen den Fall immer wieder aufs Neue in die Medien. Hier sind die Eckdaten zusammengefasst zu lesen.
Der Doping Skandal in England – Wie alles begann
Mit einem Knall begann alles. Es war ein Bericht in der Sunday Times, einem englischen Blatt, welcher den neusten Doping Skandal in England ins Rollen brachte. Über 150 Spitzensportlern, darunter auch aus der großartigsten Fußball Liga der Welt, wie man sich auf der Insel gerne selbst sieht, der Premier League, will ein englischer Arzt verbotene Substanzen verschrieben haben. Dies gab er zu, laut einem Bericht der Times. Aber auch Ckicketspieler, Tennisspieler und Boxer sollen über die letzten 6 Jahre hinweg gedopt worden sein. Kurzum: Die gesamte britische Sportelite wurde durch den Doping Skandal unterwandert.
Der Bericht schlug ein wie eine Bombe. Weltweit, vor allem auch hier in Deutschland, wurde wild berichtet. Die Aussage, das Eingeständnis, des Arztes stammte aus einem mit versteckter Kamera aufgezeichneten Beratungsgespräch mit dem Arzt. Der Reporter hatte angegeben er sei Sportler und wolle dopen.
Erste Zweifel
Doch schon kurz nach der Berichterstattung kamen erste Zweifel auf. War der Arzt vielleicht nur ein Aufschneider? Wollte er sich seinem neuen potentiellen Kunden gegenüber wichtiger und größer darstellen, als er vielleicht in Wirklichkeit war? Tatsächlich denkbar. Denn abgesehen von seiner Aussage gab es keinerlei Belege für Doping im großen Stil in Englands Spitzensport.
Hinterfragt wurden die großen Skandal- Berichte vor allem außerhalb Englands zuerst. Wo man es mit etwas Abstand betrachten konnte. Dort entstand die Theorie, dass vielleicht alles gar nicht so schlimm sein könnte. Dort kam man zuerst auf die Idee, dass der Skandal künstlich aufgeblasen sein könnte, die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen könnte. Klar scheint, dass der Arzt wusste von was er redet. Doping konnte kein ganz fremdes Thema für ihn sein. Dass aber so viele Kunden bei ihm in Behandlung waren erschien doch recht schnell zweifelhaft. Die Wahrheit könnte irgendwo in der Mitte liegen, mutmaßten erste Journalisten schnell. Es könne durchaus sein, dass der Arzt den einen oder anderen Sportler gedopt habe. Doch das die ganz große Geschichte könnte er zur Anwerbung neuer Klienten erfunden haben, in der Hoffnung auf den Durchbruch, im sehr zweifelhaften „Markt für Doping“.
Der Doping Skandal geht eigene Wege – Anti Doping Agentur Ukad in der Kritik
Der eigentliche Doping Skandal hätte bis zu diesem Zeitpunkt lange relativiert werden können. Leicht hätte sich herausstellen können, dass in Wahrheit nur wenige vereinzelte Sportler gedopt haben. Dies wäre nicht schön gewesen, für einen ausgewachsenen Doping Skandal hätte es aber kaum gereicht. Doch die britische Anti Doping Agentur Ukad blieb komplett untätig, angesichts der schweren Vorwürfe. Es wurden weder vermehrte Tests eingefordert, noch wurde den Vorwürfen in anderer Art und Weise nachgegangen. Schlimmer noch: Auch das Angebot des, bereits früher mit Doping überführten, Radfahrers Stevens, der die Ukad schon früher auf Missstände und diesen einen Doping Arzt hingewiesen haben soll um seinerseits Milde bei der Bestrafung zu erhalten, als Whistleblower aufzutreten lehnte die Ukad anscheinend schon ab. Erst als die Ukad untätig blieb soll Stevens sich an die zeitung gewendet haben, die aufmerksam wurde, selbst ermittelte und so den ausgewachsenen Doping Skandal auslöste.
Durch diese Untätigkeit ist es nun die Doping Agentur, die in staatlichen Ermittlungen um den Doping Skandal, die mittlerweile gestartet sind, ins Visier gerückt ist. Dabei bezeichnet sie die Darstellungen der Times nicht einmal als zweifelhaft, sondern lobt deren „Aufdeckung“ sogar noch. Alles, was Ukad als Grund zur Untätigkeit ins Feld führt, ist mangelnde Zuständigkeit.
Premier League Vereine dementieren ohne dass man ihnen etwas vorgeworfen hatte
Ebenfalls etwas merkwürdig muten die Dementi der Premier League Vereine an. Namentlich sollen Chelsea, Arsenal, Birmingham und Leicester City eine Rolle im Doping Skandal dementiert haben. Ihre Spieler waren es zwar, die auch auf der Liste der Beschuldigten zu finden waren, doch es war zu keiner Zeit ein Vorwurf an den Verein gerichtet. Eher soll es sich um Arztbesuche beim Doping Arzt gehandelt haben, die vom einzelnen Spieler ausgehen. Und solche, dies zeigt die Erfahrung, sind sehr häufig ohne das Wissen des Vereins. Weshalb also die schnellen Dementi, um die gar niemand gebeten hatte? Hat man Angst, dass im Zuge des Doping Skandals vereinsintern noch mehr ans Tageslicht befördert werden könnte? Bis heute ist dies nicht ganz klar. Im Interesse des Sports bleibt zu hoffen, dass hier einfach nur vorschnell und panisch reagiert wurde, in der Befürchtung der Ruf der Vereine könne Schaden nehmen.
Fußball ließ sogar die Ukad aufhorchen, schon im Vorfeld von Englands Doping Skandal
Hier ist es die Führung der Ukad selbst, die bereits angegeben haben soll, im Fußball etwas zu vermuten. Die Agenturchefin soll, laut Medien, geäußert haben sie habe da ein Gefühl. „Irgendetwas stimmt nicht“, soll es mit Blick auf den Fußball geheißen haben. Umso merkwürdiger erscheint es heute aus meiner Sicht, dass man keine genaueren Nachforschungen angestellt hatte, nachdem man dann eine Liste von verdächtigen Sportlern, teils eben auch aus diesem Milieu, angeboten bekam. Arsenals Fußballtrainer Wenger äußerte sich zur Situation im Fußball im Zuge von Englands Doping Skandal mit den Worten der Sport sei „voller Legenden, die in Wahrheit Betrug sind“.
Fußballwetten auf die Premier League – Wie verhält man sich nun?
Sollte man also derzeit Abstand nehmen, von Fußballwetten auf die Premier League? Dies wird wohl nicht nötig sein. Doch es erscheint als sehr wohl möglich, dass im Nachlauf des Doping Skandals noch etwas kommt. Vielleicht wird erst in einigen Monaten das wahre Ausmaß bekannt. Eventuell schwelt doch etwas, unter der Oberfläche jener Premier League Vereine, die zu beschwichtigen versuchten. Wetten auf die Premier League sollten daher derzeit vielleicht nicht zu weit in der Zukunft liegen. Besser einige Stunden vor Anpfiff eine Wette platzieren. Dann kann der Doping Skandal zumindest am aktuellen Stand nichts ändern. Setzt man eine Woche oder länger vorher, dann ist durchaus denkbar, dass wichtige Spieler wegen Doping ausfallen und die Kräfteverhältnisse sich deutlich ändern. Dasselbe gilt demnach im Übrigen auch für Wetten auf die EM, die bald anstehen.
Der Doping Skandal in England – Ein Fazit
Man hat irgendwie das Gefühl, da käme noch etwas nach, wenn man über den Doping Skandal in England liest oder berichtet. Die Frage ist nur wann. Wird schon in den nächsten Monaten so fleißig ermittelt, dass es zu neuen Erkenntnissen kommt oder bricht der Doping Skandal erst in einigen Jahren erneut hervor, wie man es beispielsweise von Wettskandalen in Europa und Deutschland oft kennt? Eine Vorhersage traue ich mir kaum zu. Dass es allerdings alles war, was da Licht kam, das wage ich doch schwer zu bezweifeln.
So schade dies für den Sport als solchen, womöglich besonders für den englischen Fußball, und die damit verbundenen Sportwetten und Fußballwetten auch ist: Akut sehe ich nur wenig Gefahr. Man sollte Wetten vielleicht nicht so weit in die Zukunft planen. Dies ist alles. Erst nach einem reinigen Gewitter, welches in diesem Doping Skandal erst noch losbrechen muss, ist wieder reelle Gefahr gegeben, dass da etwas an den Kräfte Verhältnissen geändert werden könnte.
Geradezu bestürzend finde ich, dass gerade die Anti Doping Agentur dermaßen schlechte Arbeit leistet und sich in Ausflüchten versucht. Da wundert es ganz real auch nicht mehr sehr, wenn die Schreckensmeldungen aus dem Sport nicht abreißen wollen. Im Interesse des Sports und der Begeisterung, die er hoffentlich auch zukünftig noch auslösen kann, hoffe ich sehr, dass der Doping Skandal in England am Ende doch kleiner ist, als man heute befürchten könnte. Oder wenigstens, dass aus anderen Vorkommnissen gelernt wurde und man auch wirklich bis zum Ende aufklärt, sodass nicht ein Rest bleibt, der in einigen Jahren noch einen weiteren Doping Skandal mit sich bringt.