Wieder einmal hat es ein neuer Trend in eine deutschsprachige Zeitschrift geschafft. Ein Schweizer Blatt war es dieses Mal, in welchem mit ein Artikel zu DFS zuerst aufgefallen war. Das Kürzel steht für Daily Fantasy Sports. Und so richtig neu ist der Trend auch nicht. Er zählt zu jenen Trends die, wie es so häufig geschieht, in den USA längst breit vertreten sind und mit Jahren Verspätung in Europa ankommt. Geradezu legendär ist der Tweet eines US Profisportlers, der sich der Thematik annahm und scherzte seine Fans mögen sich doch bei ihrer Arbeit etwas anstrengen.
Er habe ein Fantasy Work Team, welches dringend Punkte benötige. Viele dieser Trends sind Eintagsfliegen. Bei diesem ist es jedoch sehr gut möglich, dass er in Kürze auch im deutschsprachigen Raum einschlagen wird wie eine Bombe. Immerhin ermöglicht DFS riesige Gewinne. Sowohl für die Wirtschaft als auch für die Teilnehmer kann es hier um sehr hohe Beträge gehen. Und parallelen zu Sportwetten im Internet gibt es auch. So könnte leicht ein Boom zum nächsten führen.
Fantasy Sports – Was ist das?
Daily Fantasy Sports sind eine Weiterentwicklung von Fantasy Sports. Die ursprüngliche Form wird sein vielen Jahren schon in Amerikanischen Vereinen, Nachbarschaften, Freundeskreisen oder an Arbeitsplätzen gespielt. Auch diverse Communitys im Internet haben sich für Fantasy Sports schnell gebildet. Immerhin war es so möglich auch gegen Leute zu spielen, die nicht im eigenen Umfeld leben. Manchem mag schon im einen oder anderen Film aufgefallen sein, dass die Protagonisten gerne kurz ihr Fantasy Baseball Team oder ein Fantasy Football Team erwähnen. Genau hiermit waren schon vor Jahren die klassischen Fantasy Sports gemeint. Eine Gruppe von Menschen tat sich zusammen und gründete eine Fantasy League zu welcher Sportart auch immer. Meist handelte es sich um die Sportarten, welche in den USA ganz groß waren. Also Football, Baseball oder Basketball. Man nahm die Spieler der Ligen und konnte diese untereinander handeln. Zunächst ging es hierbei um virtuelle Währung. Kaufte man ein Spieler in sein Team ein und stellte ihn auf, dann bekam man am Spieltag für die Aktionen, die der echte Spieler auf dem Feld schaffte, Punkte gut geschrieben. Hierbei kann ein Touch Down eine gewisse Punktezahl geben, Ein Field Goal oder aber, am Beispiel der Baseball Bundesliga, ein Home Run. Einige Freundeskreise entdeckten für sich schnell die Möglichkeit um einen Einsatz zu spielen. Ein Spiel dauerte allerdings fast immer eine gesamte Saison.
Fantasy Sports als Massensport
Spätestens um die ahrtausendwende, als das Internet noch einmal an Bedeutung gewann und die Smartphones boomten, wurden die Fantasy Sports Angebote immer beliebter. Die recht neue Möglichkeit kleine Apps für Smartphones zu nutzen führte dazu, dass Anbieter extra Portale für die Fantasy Sports entwickelten, die dann auch reger genutzt wurden als wenn sie immer vom PC aus besucht werden mussten. Immerhin bestand nun die Möglichkeit das Spielgeschehen mit automatischer Punkteverteilung live zu verfolgen und man hatte auch sofort und jederzeit einen genauen Überblick darüber, wie das eigene Fantasy Team sich im Vergleich zu anderen schlug. Die breite Masse der Amerikaner begann Gefallen an Fantasy Sports zu finden. Schon hier wurde das Hobby wirtschaftlich ernsthaft interessant. Die Anbieter der damaligen Zeit verdienten ihr Geld hauptsächlich über Werbeeinnahmen oder Premiumfunktionen, wie zusätzliche Statistiken, die via In-App Kauf angeboten wurden.
Der Sprung zu Daily Fantasy Sports
Der Umschwung zum täglichen Fantasy Sport kam daher, dass irgendwer, wer dies zuallererst war lässt sich nicht mehr wirklich sagen, auf die Idee kam, man könne ja auch in kurzen Wettbewerben um Geld spielen. Wohl aber lässt sich sagen wer später die Vorreiter für die breite Masse werden sollte. Die beiden Anbieter Draftkings und Fanduell sind die klingenden Namen, welche viele schon einmal unbewusst gehört haben dürften.
Es wurden also Portale, wie die beiden eben genannten geschaffen, die es ermöglichen sich jeden Tag, oder wenigsten jeden Spieltag, ein Fantasy Team zusammenzustellen und mit diesem gegen eine geringe Startgebühr in den Kampf um Preisgelder zu ziehen. DFS in seiner heutigen Form war geboren.
Wirtschaftsfaktor DFS
Das Phänomen, welches hier gerade erst angefangen hat wahrgenommen zu werden, ist in den USA und Kanada bereits ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. So beeindruckten im Jahr 2013 und 2014 folgende Zahlen:
- Umsatz mit DFS 2013: 250 Millionen Dollar
- Umsatz mit DFS 2014: 971 Millionen Dollar
Laut Analysten sollen schon in diesem Jahr bis zu 2,5 Milliarden Dollar Gesamtumsatz in dem jungen Geschäft mit Daily Fantasy Sports erreicht werden. Obwohl sich beide Bereiche mit den Leistungen von Sportlern beschäftigen ist dies ein Wachstum, von dem selbst die richtig erfolgreichen Buchmacher für Online Wetten , wie Mobilbet, nur träumen können. Auch deshalb fand sich der Artikel wohl in der Rubrik „Business“.
Und der Ruf der Daily Fantasy Sports ist, obwohl es viele Ähnlichkeiten gibt, lange nicht so schlecht, wie der Ruf der Sportwetten Anbieter. Immerhin werden Fantasy Sports als Spiel wahrgenommen und nicht als Glücksspiel. So kommt es, dass sich längst der familienfreundlich dastehend Disney Konzern bei Draftkings eingekauft hat und laut unbestätigter Gerüchte der Internetriese Yahoo vor dem Launch eines eigenen Angebots steht, welches auch für Europa geeigneter sein soll.
Wenn solche Riesen in ein Geschäft einsteigen, dann ist zu erwarten, dass dieses auch in Deutschland einen Boom erleben wird. Weshalb diese Schwergewichte Interesse haben? Ganz einfach: Von den zu erwartenden 2,5 Milliarden Dollar Umsatz werden 10 Prozent direkt bei den Anbietern in die Kasse gespült. Dieser Teil der Startgelder wird für die Bereitstellung der Plattform als Gebühr einbehalten.
Wann erlebt die Fantasy Bundesliga ihren Durchbruch?
Daily Sports sind in aller Munde, aber wann folgt die Fantasy Bundesliga. Natürlich gibt es entsprechende Konzepte bereits. Allerdings sind diese nicht dermaßen ausgeklügelt, wie die Spiele basierend auf Baseball, Football, Eishockey oder Basketball in den USA. In Deutschland handelt es sich bislang eher um eine Erscheinung, die in Bundesliga Fantasy Manager mündet. Das Potential haben mehrere Anbieter jedoch schon erkannt. Daher ist es gar nicht abwegig, dass die erste Fantasy Liga bald ihre Pforten öffnet. Tatsächlich könnten sogar einige klassische Wettanbieter diesen Weg einschlagen.
Diverse Managerspiele bereiten der Fantasy Liga den Weg
Das Kicker Managerspiel oder Comunio sind diesbezüglich im Besonderen zu nennen. Gewissermaßen handelt es sich dabei um eine Fantasy Bundesliga. Denn der Teilnehmer stelle sich ein Team aus echten Spielern der 1. Bundesliga auf. Diese können aus sämtlichen Teams stammen und die entsprechenden Positionen bekleiden. Dafür wird in diesem speziellen Fall ein Budget zur Verfügung gestellt. Das Geld kann, muss aber nicht ausgereizt werden. Wer ein Team aufstellt, kann einer Liga teilnehmen. Als Mitglied einer Liga ist die Vergleichbarkeit gewährleistet. Für gute Leistungen gibt es Punkte. Der Kicker vergibt an die Spieler ohnehin Noten und versieht diese zudem mit Punkten. Weiterhin gibt es Zähler gutgeschrieben für gegebene Vorlagen oder geschossene Tore. Dadurch ist es möglich eine Punktzahl je Spieltag und insgesamt zu errechnen. Wer am Ende oben steht, hat die Liga gewonnen. Beim Kicker findet sogar ein deutschlandweiter Vergleich statt. Es handelt sich um eine spannende Fantasy Liga, jedoch ohne Einsatz von echtem Geld.
Bundesliga Fantasy Manager: Boom bei DFS erwartet
Ein echter Bundesliga Fantasy Manager fehlt jedoch noch. Denn für Freunde der Sportwetten geht diese Betrachtung über das Aufstellen eines Teams und dem ergattern von Punkten hinaus. Vielmehr gilt es um echtes Geld zu spielen. In Amerika ist dies teilweise auf den dortigen Fußball möglich – wenngleich Soccer in den USA vergleichsweise unbeliebt ist. Aus diesem Grund haben die Unternehmen dort ein Auge auf den europäischen Markt geworfen. Insbesondere Draft Kings und FanDuell sollten im Auge behalten werden. Normalerweise sollen Trends aus Amerika 10 Jahre später auch in Deutschland aktuell sein. Dann wäre es bald Zeit für einen Fantasy Bundesliga Boom. Denn mit Baseball und Co lässt sich in der Bundesrepublik keine Fanbasis aufbauen. Fußball boomt hingegen, wie fast überall in Europa und Südamerika. Dementsprechend wäre es für die Unternehmen nur naheliegend, zu expandieren.
Über die englische Premier League zur Bundesliga?
Freilich hat auch die britische Premier League ein Pendant zum Bundesliga Fantasy Manager. Die Liga betreibt ihr Portal sogar selber. Dennoch ist es nicht mit den Vereinigten Staaten zu vergleichen. Gerade weil in den USA täglich Partien ausgetragen werden, ist dort schon von Daily Fantasy Sports die Rede. Interessenten gibt es in Europa genug. Selbst in Deutschland ist Football, nicht nur im Fernsehen, auf dem Vormarsch. Lieber würden Fans das Konzept jedoch beim Fußball umgesetzt sehen. Wenn ein erster Versuch gewagt wird, dann ist es vermutlich keine Fantasy Bundesliga. Vielmehr steht die Premier League im Ausland höher im Kurs als das Oberhaus in Deutschland. Dort ist aktuell das meiste Geld in Bewegung. Die Liga strotzt nur so vor Stars. Dementsprechend wäre es spannend, sich ein Team zusammenzustellen. Hinter den Kulissen mögen die ersten Anbieter eine Fantasy Liga planen. Vielleicht bereiten sich klassische Buchmacher ebenfalls auf den Start vor. Bislang ist uns jedoch keine konkrete Umsetzung für Deutschland bekannt.
Erste Schritte zur Fantasy Bundesliga wurden unternommen!
DraftKings hat sich für einen Europastart entschieden. Es wurde ein „Head of Sportsbook“ angestellt, welcher die Planungen vorantreiben soll. Auf diesem Weg wurden Daily Fantasy Sports bereits nach Irland gebracht. Dort ist jedoch ebenfalls Football sehr populär, weshalb die Umsetzung leicht von der Hand ging. Wie lange muss noch bis zur ersten Fantasy Bundesliga gewartet werden? Da die ersten Anbieter nun in Europa durchstarten, ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit. Sobald der erste Wettanbieter oder Fantasy Sports Anbieter mit einem Konzept im Fußball Erfolge vorweisen kann, werden andere Unternehmen nachziehen. Der Konkurrenzkampf ist gut für den Kunden. Und an einer Fanbasis wird es in Deutschland nicht fehlen. Im Gegenteil: Wenn eine Fantasy Bundesliga mit Echtgeldeinsätzen startet, ist ein Ansturm zu erwarten. An jedem Wochenende würden die Spieler ein neues Team auf die Beine stellen und sich mit Freunden und Unbekannten messen.
DFS und Sportwetten – wo sind die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede?
Sowohl bei den Wettanbietern für Sportwetten als auch bei den Daily Fantasy Sports ist eines gegeben: Man sollte als Spieler seinen Sport kennen, um möglichst passende Voraussagen machen zu können. Dabei kann ein Teilnehmer an Fantasy Sports sogar noch etwas genauer ins Detail gehen. Immerhin muss er die Leistungen einzelner Spieler vorhersehen, und nicht die der Mannschaft als solche. Dies bietet insbesondere jenen eine Möglichkeit, die schon lange sehen, dass ein bestimmter Spieler unter Umständen alleine für sich gesehen schon lange Meister wäre. Gerade denen, die Spaß am Feintuning ihrer Tipps bei Fußballwetten haben, werden Fantasy Sports hier sicherlich sehr entgegenkommen.
Ebenfalls von vielen sehr positiv bewertet wird die Möglichkeit sein in einem direkten Wettkampf mit anderen Spielern zu stehen. Gewinnen tun jene, welche besonders gut tippen. Denn der Einkauf der Spieler ist nichts anderes, als eine Wette auf deren Leistung. Hier ist es sicherlich spannender das Geschehen im Live Ticker zu verfolgen, als wenn man lediglich beim Buchmacher einen Tipp „gegen die Quote“ platziert hat.
Ein weiteres Stichwort ist die Quote. Sind Gewinne bei Wetten über die Quote reguliert, richten sich also immer in einem vorgeschriebenen Verhältnis am Einsatz aus, kann bei Fantasy Sports gegen ein vergleichsweise geringes Startgeld viel gewonnen werden, wenn man in seiner Liga dominiert. Allerdings gilt es hier eben auch weitaus mehr Faktoren zu beachten, als nur das Kräfteverhältnis zweier Mannschaften.
Insgesamt scheinen Fantasy Sports für Freunde von Sportwetten durchaus interessant zu sein, sobald es geeignete Angebote für den deutschen Markt gibt, die sich etwa an der Fußball Bundesliga ausrichten, statt an den US Sports, aus denen heraus sie entstanden sind.
Hierbei sind die Turniere ähnlich in Lobbys zusammengefasst, wie man es bei den Buchmachern schon gewohnt ist. Und auch Boni gibt es für die Ersteinzahlung. Außerdem werden, etwa wie unten von Draftkings zu sehen, neben den Boni gerne auch kostenlose Teilnahmen an einem sonst kostenpflichtigen Turnier angeboten, um den Einstieg risikofrei zu gestalten.
Hohe Gewinne mit Fantasy Sports möglich
Daily Fantasy Sports bieten in den USA auch schon Gewinne, die bei vergleichsweise moderatem Einsatz in den mittleren sechsstelligen Bereich ragen können. Sicherlich ist auch dies ein Faktor, dem die DFS ihre hohe Popularität verdanken. Immerhin sind es viele Spieler der Arbeiterklasse, die hier mit Spaß am Spiel statt mit langweiligem Lotto versuchen den amerikanischen Traum vom großen Geld zu erleben.
DFS – Mein Fazit zum Thema
Ich persönlich erwarte, dass DFS auch in Deutschland mit etwas mehr Verzögerung voll einschlagen werden. Als Spiel wahrgenommen müssen sie nicht unter denselben Vorurteilen leiden wie Online Wetten. Hinzu kommt, dass sie für jüngere Spieler mehr Spannung bieten und näher an einem Online Wettkampf sind, als es klassische Sportwetten sind. Gerade falls Live Wetten eines Tages verboten werden sollten bietet sich auch hier ein exzellenter Fluchtpunkt für heimatlose Fans von Live Wetten. Tatsächlich ist zu erwarten dass selbst Glücksspielgegner die Daily Fantasy Sports etwas freundlicher sehen werden. Denn die Einsätze halten sich hier sehr überschaubar. So kann man teilweise mit 3 Dollar Einsatz schon Gewinne über 1000 Euro erlangen. Dies entspräche einer Traumquote bei Sportwetten, wie es sie kaum gibt.
Außerdem wird hier eine Brücke geschlagen, hin zu jenen, die mit Sportwetten bislang nichts zu schaffen hatten. Immerhin richten sich Fantasy Sports auch an einer ähnlichen Richtung aus, wie sie Fußballmanager bedienen, die im Internet oder heute auch eher auf Smartphones sehr weit verbreitet sind. Das Prinzip ist teilweise schon heute das Selbe, nur dass es dort nichts zu gewinnen gibt. Viele der heute beliebten Fußballmanager, wie Goal One beispielsweise, sind näher am Fantasy Sport als am klassischen Manager. Allerdings wird hier auch in Saisons gespielt, womit bislang noch eher die klassisch familiäre Ursprungsform genutzt wird.
Insgesamt sage ich den Daily Fantasy Sports eine strahlende Zukunft in Deutschland voraus, sofern die Anbieter das Potential des Fußballs hierzulande erkennen und endsprechend besser angepasste Angebote starten.