FUT Galaxy Gründer gesteht: Illegale Wetten mit FIFA Coins

Im Bereich der Videospiele gibt es einen neuerlichen Wettskandal. Und dieses Mal sind keinesfalls nur eSport Wetten betroffen, wie es beispielsweise im Bereich des Skin Gambling mit CS:GO Wetten der Fall war. Dieses Mal wurde die Spielwährung eindeutig als Geldersatz für echte Sportwetten gehandelt. Die Website FUT Galaxy bot solche Wetten nämlich an und die Betreiber wurden nun wegen illegalem Glücksspiel schuldig gesprochen. Mehr Einzelheiten zum Fall, und was sich vielleicht sogar positives aus dem Skandal ableiten lässt, lesen Sie im Folgenden.

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Reale Wetten mit In Game Währung – FUT Galaxy hatte dies ermöglicht

FUT Galaxy war eine Website zweier privater Betreiber. Diese hatten es sich zum Geschäftsmodell gemacht, dass Ingame Währung, also Wertguthaben für Käufe im Spiel, des weltbekannten Fußballspiels FIFA auf reale Sportereignisse gesetzt werden konnte. FUT steht in diesem Zusammenhang übrigens für FIFA Ultimate Team. Ein Mehrspieler Modus im Spiel, in welchem man durch eben diese Spielwährung Zufallspakete mit Boni oder seltenen Spielern für sein Online Team erwerben konnte.

Mit illegalen Sportwetten am PC Geld verdienen? Für die FUT Galaxy Betreiber ging dies daneben.

Für die Währung bestand wiederum auch ein Schwarzmarkt, sodass diese von kundigen Gamern auch leicht wieder in Echtgeld umgetauscht werden kann, sofern man weiß wie.

Und hier kam die englische Glücksspielaufsicht ins Spiel. Sie verklagte die Seitenbetreiber Craig Douglas und Dylan Rigby. Vor allem Douglas, der als YouTuber unter dem Namen „Nepenthez“ in der Spieleszene recht bekannt ist, hatte sich den Zorn der Spielaufsucht zugezogen. Er warb auf seinem YouTube Kanal offensiv für die Seite, die ihm selbst gehörte. Und zwar so, dass unmissverständlich auch Spieler unter 18 angesprochen waren. Glücksspiel ist jedoch, in England wie auch in Deutschland, erst mit 18 Jahren erlaubt. Damit hatte er nicht nur einen Online Buchmacher ohne Zulassung betrieben, er hatte auch gegen den Jugendschutz im Glücksspiel verstoßen.

 
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Rechtliches – Deshalb wurden die FUT Galaxy Betreiber verurteilt

Die Einordnung als Online Buchmacher, der tatsächliches Glücksspiel mit Echtgeldeinsatz anbietet, hatte die englische Glücksspielaufsicht so begründet, dass die Ingame Währung die Funktion von Jetons habe. Und zwar deshalb, weil sie von Geld gekauft und, entsprechendes Wissen vorausgesetzt, auch wieder in Geld zurückgetauscht werden kann. In der weiteren Folge erklärt sich der Verstoß gegen den Jugendschutz dann von selbst. Weiterhin ist im Übrigen zweifelhaft, ob die Zuschauer auf YouTube ausreichend aufgeklärt wurden, dass hier der Besitzer für die Seite FUT Galaxy wirbt. Dieser Punkt interessiert die Glücksspielwächter an dieser Stelle aber sicher eher weniger.

Die Fifa Coins, die FUT Galaxy als Währung nahm gibt es überall. Am PC und auf Konsolen. Das beschert eine breite Nutzerbasis.

Eine ähnliche Argumentation, bezüglich der Nutzung von Spielgegenständen als Jetons gab es übrigens auch schon zuvor beim Skin Gambling Skandal. Auch hier waren britische Behörden daran beteiligt, dass der Skandal ins Rollen kam.

Die beiden Seitenbetreiber von FUT Galaxy mussten sich seit September 2016 vor Gericht verantworten, was außer einigen Randnotizen aber kaum in der Öffentlichkeit bekannt wurde, da der viel längere Schatten des Skin Gambling noch nachwirkte.

Die FUT Galaxy Betreiber bekennen sich schuldig

Nachdem die beiden FUT Galaxy Betreiber seit September jegliche Schuld von sich wiesen sollen sie sich nun laut einem Bericht der englischen BBC nun im Februar 2017 doch schuldig bekannt haben. Vermutlich steht ein Deal mit der Justiz im Hintergrund. Denn die BBC berichtet ebenfalls, dass die beiden keine Haftstrafe für das Betreiben eines illegalen Glücksspiels zu erwarten haben. Sie haben eher mit einer noch festzulegenden Geldstrafe zu rechnen.

Wetten mit Spielgeld und Skin Gambling – Es sind nicht die Glücksspielanbieter schuld

Während man über das Betreiben von FUT Galaxy noch müde lächeln könnte sollte spätestens beim Jugendschutz auch dem schärfsten Verfechter von weniger Regulierung klar sein, dass hier ein tragischer Fall vorliegt. Doch schuld ist eben auch nicht die regulierte Sportwetten Industrie. Nicht mal die FUT Galaxy Macher selbst sollten die Alleinschuld im weiteren Sinne zugesprochen bekommen. Denn hier liegt ein perfektes Beispiel dafür vor, dass viele Stellen versagen müssen um illegale eSport Wetten wie Skin Gambling oder Angebote wie FUT Galaxy erst möglich zu machen.

Ein Teil der berühmten Videospiel Serie FIFA erscheint jedes Jahr. FUT Galaxy währe die Arbeit sicher nicht ausgegangen.

Zum einen gibt es einen klaren Schwachpunkt im Spiel. Dieser lässt sich nur schwerlich abschalten. Das beliebte Fußballspiel FIFA, auf welches übrigens auch normale eSport Wetten lizenzierter Buchmacher angeboten werden, bietet einen real angehauchten Transfermarkt. Auch diesen bedient man mit der Spielwährung. Wer also einen wertlosen Spieler weit über Wert kauft und nebenbei noch etwas Bargeld im echten Leben damit nimmt, der hat seine ersten Schritte im Schwarzmarkt für FIFA Coins getan.

 
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Der nächste Skandal ist FIFA Player Gambling?

Anders herum könnte man übrigens ebensoleicht einen wertvollen Spieler weit unter Wert verkaufen, womit im Grunde auch Skin Gambling mit Spielern möglich wäre. Eine Fußballsimulation kommt allerdings ohne Transfermarkt kaum aus. Somit kann man den Entwicklern schwerlich einen Vorwurf machen.

Um solche Handel aber im großen Stil zu ermöglichen braucht es Marktplätze. Wer jetzt denkt hier muss es tief ins Dark Web gehen, auf irgendwelche zwielichtigen Seiten, der irrt. Zwei Minuten Recherche genügen um herauszufinden, dass solche Geschäfte auch beim bekanntesten Online Auktionshaus schon abgewickelt wurden. Hier sind vor allem auch die Anbieter solcher Plattformen in der Pflicht, dass sie den Schwarzmarkt nicht noch auf höchstem Shopping- Niveau unterstützen.

Weiterhin ist dann letztendlich doch der Publisher des Spiels gefragt, Wohlgemerkt nicht der Entwickler. Ihm sollte daran gelegen sein, dass zumindest stichprobenartig solche Angebote herausgefiltert werden. Und dass die entsprechenden Nutzerkonten gesperrt werden, was man vorher in den Nutzerbedingungen klar hinterlegen kann. Alles andere kommt einer Duldung gleich.

Ins Gefängnis werden die FUT Galaxy Macher wohl nicht kommen.

Gemeinsame Verantwortung

Im Sinne sauberer Sportwetten, die ich natürlich sehr unterstütze, und toller eSport Wetten bin ich für eine gewisse Regulierung nach Maß. Dass nicht Angebote an der Regulierung vorbei ebenfalls existieren ist aber ebenfalls wichtig. Auch die anständigen Wettanbieter mit Lizenz wollen wohl kaum gegen Konkurrenz bestehen müssen, die keine Regeln, beispielsweise bezüglich des Jugendschutzes, einhält und keine Wettsteuer abführt.

Daher ist der aktuelle Fall um FUT Galaxy gerade so interessant. Er zeigt auf wie simpel und leicht verständlich ein Schwarzmarkt entstehen kann, der dann auch illegalen Online Wetten zugutekommt. Die lizenzierten Wettanbieter haben hiermit gar nichts zu tun. Und mit der Entstehung des Schwarzmarktes nicht einmal die unlizenzierten, die dann später profitieren. Dementsprechend sehe ich nahezu alle Ebenen der Gesellschaft in der Pflicht. Der Fokus sollte weit weniger auf Glücksspielanbietern liegen, wenn man solche Nachrichten als Grund zur Kritik versteht. Es sollte bei Händlern und Entwicklern begonnen werden dafür zu sorgen, dass solche Nachrichten gar nicht entstehen können. Der Ruf der verbleibenden Online Wetten wäre weitaus besser.

Fazit zum Skandal um FUT Galaxy

Ich persönlich berichte eigentlich jedes Mal gerne, wenn eSport und Sportwetten näher zusammenfinden. So, dass die Währung des einen für illegale Angebote des anderen verwendet wird, stelle ich mir dies allerdings weniger vor. Dennoch kann ich der Geschichte noch etwas Positives abgewinnen. Sie zeigt einerseits, dass die derzeitigen Behörden, und zwar auch im EU Ausland, funktionieren. Andererseits lässt sie genug Raum, um aufzuzeigen, dass es eben nicht immer die Buchmacher sind, die man an die Regeln erinnern muss. Im Gegenteil. Diese freuen sich sicher darüber, dass sie nun mit FUT Galaxy einen Konkurrenten weniger haben der nicht nach den Regeln spielt.

 
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