Neben der Gefahr von Spielsucht, welche bei Online Wetten vor allem auch bei Erwachsenen gesehen wird, führen Gegner von Sportwetten und Kritiker bei der Öffnung des Marktes vor allem auch die erhöhte Gefährdung von Jugendlichen als Argument ins Feld. Dem wird mit der Neuvergabe der Glücksspiellizenzen für Deutschland sicherlich mit entsprechenden Vorschriften und Auflagen stark entgegengewirkt. Aber was ist mit den Buchmachern, die nicht wirklich an einer Lizenz aus Deutschland interessiert sind, die hiesigen Kunden aufgrund unklarer Rechtslage aber natürlich nicht wegschicken? Und was ist der Stand der Dinge heute, wo die Buchmacher zu großen Teilen noch zwangsweise in einer Grauzone des Rechts operieren? Das staatliche Oddset bietet klar geregelte Sportwetten mit wirksamem Jugendschutz. Gibt es einen solchen Schutz auch heute schon bei Online Wetten? Im Folgenden bin ich den Fragen nach dem Jugendschutz und der oft als erhöht dargestellten Gefährdung der Jugend nachgegangen.
Brauchen Sportwetten wirklich einen Jugendschutz?
Sportwetten sind Glücksspiel. Damit ist die gesetzliche Regelung in Deutschland eigentlich klar. Unter 18 Jahren verbietet der Jugendschutz jedes Glücksspiel strikt. Jahre war dies auch recht leicht zu kontrollieren. Jetzt, bei den Online Wetten, sehen die Gegner von Glücksspiel plötzlich eine Gefahr. Tatsächlich braucht es meiner Meinung nach eindeutig einen funktionierenden Jugendschutz für alle Arten von Glücksspiel. Dies gilt selbstverständlich auch für Online Wetten. Denn Kinder und Jugendliche sind nachweislich noch nicht so sehr in ihrer Persönlichkeit gefestigt, dass man sie risikolos auf Online Wetten loslassen könnte. Wie auch die Gefährdung durch den viel zitierten „falschen Umgang“, mit Hinblick auf spätere Straftaten oder Ähnliches, ist auch die Gefährdung durch Spielsucht in den jungen Altersklassen ungleich höher, als bei Erwachsenen, die ihre große Phase des Lernens und der Persönlichkeitsbildung bereits abgeschlossen haben. Studien belegen dies und, wie später noch genauer zutage kommen wird, nicht einmal die Buchmacher von Online Wetten sprechen dies ab. Ein Streitpunkt könnte also sein, ob ein Jugendschutz künftig nur Spieler unter 16 ausschließen sollte, oder gar solche unter 21. Die Grundfrage, ob ein Jugendschutz bei Online Wetten nun wirklich benötigt wird muss in jedem Fall mit einem klaren Ja beantwortet werden.
Online Wetten – Weshalb regen ausgerechnet diese eine Diskussion zum Jugendschutz an?
Neben jenen, die einfach jede Begründung willkommen heißen, die als Argumentation gegen Online Wetten hergenommen werden kann, gibt es durchaus auch eine Vielzahl von Kritikern und Besorgten, denen es scheinbar tatsächlich nur um den Jugendschutz bei Online Wetten geht. Doch weshalb sind ausgerechnet Wetten im Internet solch ein rotes Tuch für die Jugendschützer?
Lotto und Oddset waren, wenngleich dies sicher in früheren Jahren nicht immer gleich gewissenhaft in den Annahmestellen durchgeführt wurde, schon immer recht sicher in Sachen Jugendschutz, weil die Annahmestellen das Alter der Spieler bei Tippabgabe zu überprüfen hatten. In zweiter Instanz wurde dies im Falle größerer Gewinne zentralseitig nochmals erledigt. Grundsätzlich gelten die Bedenken der Kritiker für alle Dienste gleichzeitig. Der bekannteste, beliebteste und in der Breite erfolgreichste Dienst dieser Art sind und bleiben aber die Online Wetten. Deshalb fokussieren sich die Kritiken derzeit hauptsächlich darauf.
Durchaus logisch nachvollziehbar sind die Kritikpunkte teils durchaus. Als zu Barrierefrei in Sachen Jugendschutz erscheint das Internet häufig. Da ist durchaus nachvollziehbar, dass es Ängste von Seiten der Jugendschützer gibt, ein Jugendlicher müsse sich ja nur einen Buchmacher suchen, anmelden, und könnte dann in einem viel zu jungen Alter, aus deutschen Jugendschutz Gesichtspunkten anfangen zu spielen.
Kritikpunkte nur teilweise berechtigt – Es gibt einen Jugendschutz bei Online Wetten
Die Kritikpunkte sind teilweise sogar berechtigt. Aber eben auch nur teilweise. Tatsächlich ist es möglich sich bei einem Buchmacher auch als Minderjähriger zu registrieren. Lediglich ein falsches Geburtsdatum muss angegeben werden und die ersten Wetten können ohne Kontrolle absolviert werden. Dies ist eine Lücke im Jugendschutz, die es abseits des Internets scheinbar nicht gibt. Allerdings funktioniert dies nur so lange, bis die ersten Gewinne ausbezahlt werden sollen. Dann nämlich kommt ein wichtiges Detail zum Tragen: Die Buchmacher für Online Wetten weisen nämlich in ihren AGB geschlossen darauf hin, dass nur Kunden mit einem Alter von mindestens 18 Jahren akzeptiert werden. In den meisten Fällen ist dies auch bei der Registrierung weitaus deutlicher ersichtlich, als der Rest der AGB. Was zunächst als Makulatur erscheint wird bei der ersten Gewinnauszahlung auch überprüft. Es bedarf gültiger Ausweispapiere, die dem Buchmacher zugesendet werden müssen, bevor er eine erste Auszahlung freigibt. Und Stichproben ergaben, dass die Wettanbieter im Internet diese Überprüfung durchaus ernst nehmen. Ausnahmen gibt es nicht. Dementsprechend gibt es durchaus einen Jugendschutz bei Online Wetten.
Ist der Jugendschutz bei Online Wetten gut genug?
Aus Sicht der meisten Jugendschützer wird der Jugendschutz vermutlich niemals gut genug sein. Aus Sicht vieler Spieler wird er immer ein störendes Ärgernis bleiben, welches viel zu streng ist. Solche Themen haben immer recht verhärtete und klare Fronten inne. Tatsächlich lässt der Jugendschutz bei Online Wetten sich theoretisch noch verbessern. Immerhin kann ein Jugendlicher beim heutigen Stand der Dinge theoretisch Jahre lang wetten, solange er nicht gewinnt oder versucht sich Gewinne ausbezahlen zu lassen. Eine Überprüfung der Identität schon vor der ersten Wette wäre, aus Sicht des Jugendschutzes, sicherlich sinnvoller. Allerdings wäre dies aus Sicht der Buchmacher kaum praktikabel. Der große Vorteil des Internets wäre dahin. Der liegt dabei, dass man sich einfach ein Wettkonto erstellen und sofort spielen kann. Fällt dies weg, dann können sogar Oddset Wetten schneller eingereicht werden. Denn hier reicht es den Spielerpass zu beantragen. Sofort im selben Zug kann eine Wette platziert werden.
Auch der Jugendschutz, dass vergisst man gerne, in Spielotheken und Kinos oder an Supermarktkassen und allen anderen Stellen, an denen er zum Tragen kommt, ist nicht fehlerfrei. Hier kontrollieren Menschen, welchen wie man weiß auch immer wieder Fehler unterlaufen. Nimmt man dies als fairen Vergleichswert her, dann kann man den Jugendschutz bei Online Wetten durchaus als genauso gut bezeichnen, wie er in allen anderen Bereichen des Lebens ist.
Wird es Änderungen und Verschärfungen beim Jugendschutz bei Online Wetten geben?
Ob mit der Neuvergabe der deutschen Sportwetten Lizenzen eine Verschärfung im Jugendschutz erwartet werden muss kann man heute nicht genau sagen. Bevor die Neuvergabe in die Wege geleitet wird kann sicherlich auch an Bedingungen und Vorschriften noch etwas gefeilt werden. Gerade was den Jugendschutz angeht. Mit einer Verschärfung der Altersgrenze ist nicht zu rechnen. Denn diese ist im Jugendschutzgesetz vorgegeben. Lediglich mit Regelungen zu deren Durchsetzung kann noch gerechnet werden. Überproportional groß ist die Wahrscheinlichkeit für Nachbesserungen dieser Art aber nicht. Denn immerhin gehörte der Jugendschutz nicht zu den Schwachstellen, die bei der ersten Vergabe von Sportwetten Lizenzen bemängelt wurden. Wenn hier überhaupt nachgebessert wird, dann basiert dies darauf, dass man das Gesamtpaket pflichtbewusst noch einmal genauer überprüft.
Daher kommt der Jugendschutz bei den Buchmachern automatisch zustande
Buchmacher, die ihren Sitz im Ausland haben, müssen sich für den Jugendschutz in Deutschland kaum interessieren. Dies ist ein gängiges Vorurteil. Allerdings ist dies so nicht ganz richtig. Die Buchmacher benötigen stets eine Wettlizenz. Und auch die Länder, welche diese Lizenzen ausstellen, haben entsprechende Auflagen und Vorgaben, wenngleich diese nicht so streng sein mögen, wie es der Deutsche gewohnt ist. Jugendschutz gehört allerdings zu den Punkten, bei denen es vergleichsweise wenige Unterschiede gibt. Vor allem dann, wenn es um Themen wie Glücksspiele geht. Daher halten auch Buchmacher mit Wettlizenz und Firmensitz im Ausland die Spielregeln ein. Vor allem gilt dies natürlich für jene, die ihren Sitz in Europa haben und damit im Geltungsbereich der EU handeln, die in Sachen Jugendschutz natürlich auch einige Mindeststandards hat. Außerdem will sich kein Buchmacher mit besonders laschen Vorschriften zum sprichwörtlichen roten Tuch machen. Aufgrund der eher unklaren Rechtslage herrschte lange ein Klima, welches einer „Leben und leben lassen- Einstellung“ zwischen Staat und Wettanbietern gleichkam. Einige zahlen ohne wirklich legal zu handeln sogar ihre Steuern in Deutschland. Dieses recht erträgliche Klima wird kein Buchmacher aufs Spiel setzen, indem er mit extremem Vorgehen gegen deutschen Jugendschutz auffällt.
Fazit – Der Jugendschutz bei Online Wetten ist besser als sein Ruf
Der Jugendschutz bei Online Wetten ist, dies möchte ich zuerst festhalten, absolut notwendig. Auch wenn er manchem Spieler, und erst recht vielen Jugendlichen, ein Dorn im Auge ist, lässt sich dies neutral bewertet kaum bestreiten.
Er ist allerdings auch vorhanden. Landläufigen Meinungen widersprechend überprüfen die Buchmacher ihre Kunden auf Einhaltung des Jugendschutzgesetzes sehr gewissenhaft. Zwar gibt es durchaus Schwachstellen, diese sind allerdings nicht schwerwiegender als in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens. Nicht alle Supermarktkassierer überprüfen die Ausweise pflichtbewusst. Nicht alle Kinos sind gründlich bei der Altersprüfung. In gewisser Weise sind die Buchmacher dahingehend sogar gründlicher. Hier wird nämlich bei jedem Kunden lückenlos nach Ausweisdokumenten verlangt. Die Schwarzziffer derer, die wetten ohne zu gewinnen, dürfte auf Dauer kaum größer sein als die Zahl der Fehler im sonstigen Jugendschutz. Daher halte ich fest, dass der Jugendschutz bei den Buchmachern durchaus den deutschen Standards entspricht.