Mafiöse Strukturen bei Sportwetten
Wie weit soll der Wettbetrug noch gehen?
Der Wettskandal von 2005 war langsam aus den Köpfen der Menschen verschwunden, die Wettanbieter im Internet hatten versichert, dass es neue Sicherheitsmechanismen gäbe und die Fußballligen haben sich auch auf ein Überwachungssystem verständigt, als doch der nächste Wettskandal im Jahr 2009 über den Fußball hereinbrach. Vom Ausmaß her wurde dieser noch höher gehandelt, als der Skandal von 2005.
War der Ablauf 2005 schon gut organisiert, so nahmen die Manipulationen 2009 schon fast generalstabsmäßige Züge an und Sonderkommissionen für organisierte Kriminalität nahmen ihre Arbeit auf. Dabei führten die Ermittlungen auch diesmal bis in die Bundesliga, aber es konnte kein Verdacht erhärtet werden, so dass die höchste deutsche Spielklasse seit 1971 wohl weiterhin bestechungsfrei bleibt.
Doch in den unteren Ligen sah die Lage wieder anders aus, so mussten zwei Spieler des SC Verl ihren Hut nehmen, da sie zugegeben hatten, dass sie Geld für Spielmanipulationen angenommen hatten. Auch ein Spieler des VfL Osnabrück gestand, dass ihm eine Erlassung seiner fünfstelligen Schulden erlassen werden sollten. Er sagte aus, dass er von der Manipulation aber abgesehen hat, da seine Mannschaft das Spiel sowieso aufgrund schlechter Leistung verlor.
Der Skandal zog sich über ganz Europa und es kursierten sogar Gerüchte, dass Vereinsärzte und Köche absichtlich Spieler vergifteten, damit diese nicht in der Lage waren zu spielen und es ging sogar soweit, dass wegen Freiheitsentzug ermittelt wurde. Einer der Hintermänner des Wettbetrugs soll einen Wettanbieter in mehrere Tage in einem Keller gefangen gehalten haben, um Wettschulden einzutreiben. Ans Licht kam der Skandal übrigens erst durch eine Telefonüberwachung im Zuge von Ermittlungen zur organisierten Kriminalität, ein Zeichen dafür, dass die „harmlosen“ Spielmanipulationen von 1971 schon lange Geschichte sind.
Sicheres Wetten im Internet
Wenn Sie zu der stetig steigenden Anzahl von Sportwettenfans gehören, stehen die Chancen gut, dass Sie in diesen Landen vor allen Dingen auf Fußballspiele setzen. Nicht umsonst wird diese Sportart in Deutschland König genannt. Und wir wissen schließlich, dass wir hierzulande nicht einen, sondern 82 Millionen Bundestrainer haben – Fußballsachverstand rechnet sich hier schließlich zumindest ein Großteil der männlichen Mitbürger zu.
Der Traum ist natürlich, die Begeisterung für den Fußball in klingende Münze zu verwandeln. Hier bieten sich eine Vielzahl von Buchmachern an, die meisten werden den Anbieter Oddset kennen. Nur in Deutschland aktiv, ist er quasi der staatliche Buchmacher. Vielleicht hat man auch schon einmal die ein oder andere Wette dort platziert, wenn man gleichzeitig noch seinen Lottoschein ausgefüllt hat. Doch Oddset ist nicht das Gelbe vom Ei, wenn es um Sportwetten geht. Denn zum einen muss man IMMER auf mindestens zwei Spiele setzen, was das Risiko zu verlieren erhöht. Zum anderen sind die Quoten im Vergleich zu denen der Online-Buchmacher schlicht und ergreifend schlechter.
Jetzt sagen Sie sich vielleicht, dass es aber doch sicherer ist, wenn man beim staatlichen Anbieter spielt und sich im Internet bestimmt nur Betrüger tummeln. Hier können Sie sich beruhigen, denn natürlich gibt es zuhauf seriöse Sportwettenanbieter im Internet. Geben Sie bei Google einfach mal „Sportwettenanbieter“ ein und Sie finden auf Anhieb genug Seiten, welche die seriösen Buchmacher getestet haben und Tipps & Tricks bieten. Unseriöse Buchmacher können Sie aber auch einfach selber identifizieren. Für gewöhnlich sind diese irgendwo in der Karibik registriert (also klassische Briefkastenfirma) und bieten außergewöhnlich hohe Quoten bei allerdings sehr unfairen Auszahlungsbedingungen, so dass Sie einen Gewinn überhaupt nicht in bare Münze verwandeln können. Hier lassen Sie die Finger weg. Setzen Sie nur bei seriösen Anbietern, welche in der Regel eine deutschsprachige Seite und faire Auszahlungsbedingungen bieten.
Dann macht das Wetten auch Spaß!
In der Diskussion: Wettanbieter machen Werbung im Fernsehen
Der Markt an Sportwetten ist mit der Verbreitung des Internets explodiert, bestimmt sind auch Sie bereits entsprechenden Homepages begegnet. Heute ist es Ihnen mit wenigen Klicks möglich, eine Wette zu platzieren. Suchtexperten bereitet das Sorgen. Die Bundesländer pochen wiederum auf das staatliche Glücksspielmonopol.
Werbung für Sportwetten: Kritiker betonen Suchtgefahr
Private Wettanbieter sind im Fernsehen mittlerweile omnipräsent. Gerade auf Sportsendern sind täglich zahlreiche Reklamebeiträge zu sehen. Es gibt im Internet viele Plattformen, sodass der Kampf um Kunden hart ist. Werbung im Fernsehen ist ein probates Mittel, um den Bekanntheitsgrad deutlich zu erhöhen. Suchtexperten üben an dieser Praxis aber scharfe Kritik und fordern ein Werbeverbot. Sie sind der Auffassung, dass damit die bereits festzustellende Suchtproblematik weiter erhöht wird. Zudem kritisieren sie, dass online die Schwelle zum häufigen Setzen von hohen Beträgen sehr niedrig sei. Wettanbieter entgegnen allerdings, dass sie Suchtprävention betreiben würden und dass Werbung in einer freien Marktwirtschaft möglich sein müsse.
Onlinewetten: großes Angebot
Wenn Sie bereits auf Wettplattformen aktiv waren, wissen Sie um das riesige Angebot. Während Sie beim staatlichen Oddset nur auf das Endergebnis weniger Spiele in der Woche setzen können, haben Sie bei privaten Unternehmen täglich Tausende Möglichkeiten. So können Sie dort nicht nur die Bundesliga tippen, sondern bis weit in die in die unteren Ligen. Zudem stehen Ihnen Spiele auf der ganzen Welt zur Auswahl. Sie müssen sich dabei nicht auf das Endergebnis beschränken: Sie können auch auf Einzelereignisse wie Anzahl der Gelben Karten oder der Eckbälle wetten. Schließlich werden neben Fussball Tipps noch viele weitere Angebote angesprochen.
Private Wettanbieter versus staatliches Monopol
Nicht nur die Werbung privater Anbieter ist umstritten, die seit Jahren währende Auseinandersetzung zwischen Unternehmen und Bundesländer ist grundsätzlicher: Es geht um das staatliche Glücksspielmonopol, dass den Ländern Milliarden Euro Einnahmen beschert. Lange Zeit haben die Bundesländer das Recht auf private Geschäfte in diesem Bereich verneint. Das war allerdings weitgehend wirkungslos in einem global zugänglichen Internet. Nun haben sie untereinander vereinbart, dass sie an eine begrenzte Anzahl an Firmen Lizenzen vergeben möchten. Dafür verlangen sie eine Glücksspielsteuer. Jüngst entschied aber ein Gericht in Rheinland-Pfalz, dass bei Sportwetten das Monopol gar nicht greift. Es dürfte dazu noch höherinstanzliche Urteile geben. Währenddessen hat Schleswig-Holstein einen eigenen Weg begangen und erteilt unbegrenzt Lizenzen.