Bereits vor einiger Zeit hatte es einmal eine Betrugswelle mit gefälschten Schreiben angeblicher Glücksspiel Anbieter gegeben. Nun geht es offenbar von vorne los. Ausgesucht haben sich die Betrüger dieses Mal den eigentlich guten Namen Lottoland. Im Folgenden erkläre ich den speziellen Fall, und wie Sie einen möglichen Betrug erkennen.
Betrüger geben sich als Lottoland aus um an Geld zu kommen
Wie die Süddeutsche Zeitung, also ein durchaus renommiertes Blatt, berichtet soll es derzeit wohl wieder Schreiben von Betrügern geben, die einen Lottoland Gewinn versprechen. Aufgefallen ist die Betrugsmasche dadurch, dass eines dieser Schreiben an einen Adressaten geriet, der überhaupt nie irgendetwas mit Lotto oder Online Glücksspiel zu tun hatte. Die durchaus nicht ungeschickt eingefädelte Betrugsmasche wäre einem tatsächlichen Spieler vielleicht weniger offensichtlich aufgefallen.
So funktioniert der Betrug mit gefälschten Lottoland Gewinnen
Die Betrüger verschicken scheinbar gefälschte Gewinnschreiben, die so aussehen als stammen sie von Lottoland. Das Schreiben als solches geht bei einem oberflächlichen Blick durchaus als eines durch, dass vom tatsächlichen Anbieter Lottoland stammen könnte.
Die Rede ist von einem Gewinn in Millionenhöhe. Dieser Gewinn sollte nun übergeben werden. Lediglich eine Gebühr für die Transportversicherung in Höhe von über 2000 Euro müssen noch bei einer türkischen Versicherung eingezahlt werden. Dann könne man den Boten mit dem Geld losschicken.
Wer nun tatsächlich bei Lottoland gespielt hat und sich mit den Spielregeln und Geschäftsbedingungen nicht lange aufgehalten hat, der könnte dieser Masche auf den Leim gehen. Die überwiesene Summe für eine angebliche Transportversicherung wäre sicherlich verloren.
Äußerst echt aussehende Lottoland Schreiben
Im vorliegenden Fall eines Mannes aus Moritzburg, der dieses Schreiben laut SZ erhalten hatte, ist der Betrug vor allem durch das sehr echt aussehende Schreiben so gefährlich. Es wurde ein Briefblatt verwendet, welches nicht nur schnöden Text enthält, sondern auch gleich ein Kleeblatt wenig gedeckt im Hintergrund. Dieses, sowie ein echt aussehender Briefkopf, sind aber nur die Anfänge. Zusätzlich aufgearbeitet wurde ein Barcode, der für zusätzliche Wichtigkeit sorgen soll. Auch ein Stempel der zwar aufgedruckt ist aber dennoch recht echt aussieht ist vorhanden. Letzten Endes findet sich auch noch eine Unterschrift eines angeblichen Promotions Director Christian Augustin. Und ein persönliches Schreiben ist immerhin möglich, bei solch einem selten hohen Gewinn, oder?
Ein Moritzburger deckt auf
Laut des Zeitungsberichts hatte der „Glückliche Gewinner“ aus Moritzburg aber ja gar nicht gespielt. Und so war ein Gewinn von Millionen mehr als nur unwahrscheinlich. In Kleinstarbeit recherchierte er. Und nach einigen zu erwartenden Treffern im Internet, wie der offiziellen Lottoland Website, einer Lottoland Stiftung in Hamburg die sich um Behinderte und Sport kümmert und einiger Lottoland Testberichte stieß er auf Details.
In den Lottoland AGB fand er heraus, dass Gewinne ja nicht übergeben werden, sondern dass Lottoland diese überweist, sobald man sich mit dem Personalausweise identifiziert hat. Damit war eigentlich schon ein untrügliches Anzeichen dafür gefunden, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Noch weiter recherchiert fällt auf, dass nicht die korrekte Absenderadresse im Allianztower angegeben ist. Und auch Unternehmenssitz und angeblicher Handelsregister Eintrag im Schreiben stimmen nicht überein. Einmal sitzt das angebliche Lottoland in Linz in Österreich. Einmal ist es im Handelsregister in Linz am Rhein eingetragen. Da haben scheinbar nicht ortskundige Betrüger nicht gut recherchiert.
Auch die eigentliche Lottoland Seite wurde nicht als Unternehmenswebsite angegeben. Es wird ein Häuschen mit Pool auf der Website gezeigt, die im Schreiben angegeben ist. Weshalb sollte ein großes, namhaftes Unternehmen wie Lottoland so etwas machen?
Der Fall wurde an diesem Punkt an die Polizei übergeben. Ob sich bei der Polizei noch weitere Empfänger des Briefes gemeldet haben ist mir zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Es ist allerdings davon auszugehen, dass es mindestens weitere Empfänger gibt. Denn solche Schreiben werden in der Regel an mehrere hundert Empfänger oder noch mehr verschickt.
Das sagt Lottoland
Bei Lottoland direkt haben Medienvertreter sich erkundigt. Ein Unternehmenssprecher sagte aus, dass der Fall bei der Lottoland Rechtsabteilung liege. Denn immerhin wird hier klar mit dem guten Namen eines der bekanntesten und seriösesten Online Lotto Anbieters Betrug begangen. Der denkbare Schaden, auch für Lottoland, ist kaum abzuschätzen.
So schützen Sie sich vor Betrug dieser Art
Um solchen Betrügern das Leben etwas schwerer zu machen kann man einfache Wege nutzen. Grundsätzlich wird nahezu kein großer Glücksspielanbieter Bargeld ausbezahlen. Selbst das staatliche Lotto überweist bei höheren Gewinnen nur noch und zahlt nicht mehr direkt in der Filiale aus. Dass ein Online Anbieter dann ausgerechnet eine Barauszahlung tätigt ist mehr als unwahrscheinlich. Seien Sie in solchen Fällen stets auf der Hut.
Ein Gewinn ist in keinem Fall mit Vorleistungen verbunden. Eine gewisse Ausnahme stellen höchstens die zu erfüllenden Bonus Bedingungen einiger Wettanbieter dar. Darüber hinaus, also wenn der Betrag erstmal ausgezahlt werden kann, wird keiner verlangen dass man eine Spedition oder Versicherung bezahlt. Und selbst wenn, dann wäre es ja logisch diese Summe einfach vom Gewinn abzuziehen. Zahlen Sie niemals eine solche Gebühr um an Ihre Gewinne zu kommen aus ihrer eigenen Tasche.
Briefpost oder Emails sollte man grundsätzlich mit Vorsicht begegnen. Kein Anbieter wird via Post oder Mail über einen Gewinn benachrichtigen, ohne diesen auch im Nutzerkonto online ersichtlich zu machen. Es gibt einen speziellen Fall, bei dem Sie sich nicht sicher sind ob Sie doch gewonnen haben? Dann wenden Sie sich an den Support des Anbieters. Und zwar nicht über auf dem Schreiben angegebene Adressen oder Links, sondern immer über die offizielle Website. Diese findet man bei einer herkömmlichen Internetsuche immer. Auch wenn diese etwas länger dauert als die Angaben auf dem Papier einfach zu übernehmen, so ist sie doch der sichere Weg. Bei Lottoland wäre dies beispielsweise die folgend verlinkte Seite.
Was ist zu tun, wenn Betrüger einem schreiben?
Wer natürlich etwas mehr Ahnung hat, wie beispielsweise der Moritzburger im vorliegenden Fall, der geht einem Betrüger meist nicht so leicht in die Falle. In diesem Fall lesen viele das Schreiben, werfen es weg und vergessen es. Die bessere Vorgehensweise ist der Gang zur Polizei. Damit macht man solche Fälle bekannt und hilft außerdem die ohnehin geringe Chance der Betrüger habhaft zu werden wenigstens etwas zu verbessern. Damit hilft man nicht nur sich selbst. In erster Linie hilft man damit auch der ganzen Community der Online Spieler.
Auch negative Publicity, die Glücksspiele weiter in Verruf bringt, kann auf lange Sicht verhindert werden wenn Anbieter wie Lottoland nicht in Verbindung mit Betrug genannt werden müssen. Ebenfalls sollte man die Anbieter auf solche Fälle direkt hinweisen. So können diese ihre tatsächlichen Nutzer, die dem Schreiben am ehesten auf den Leim gehen würden, gegebenenfalls warnen.
Fazit zum Lottoland Betrug
Betrug kommt leider immer wieder vor. Die Vorgehensweise von Betrügern wird hierbei immer ausgeklügelter und akkurater. Wichtig zu betonen ist, dass die Anbieter selbst, wie hier Lottoland, mit den Betrugsversuchen nichts zu tun haben. Es wird schlicht deren Name genutzt.
Es ist ausgesprochen wichtig hierbei darauf zu achten, dass man vor allem unerwarteten Gewinnen gegenüber skeptisch ist. Erwartete Gewinne sollten zumindest dort einsehbar sein, wo man sie vermutlich erspielt hat. Nämlich im offiziellen Kundenkonto bei den Anbietern.
Wichtig ist ebenfalls, dass man sich Betrügern entgegenstellt und diese dadurch unschädlich macht sich an die Behörden zu wenden. Dies mag zwar meist etwas aufwändig erscheinen, es hilft aber sowohl anderen Menschen, als auch dem Hobby des Spielens im Gesamten.