Sportwetten sind zunehmend in aller Munde. Während die Politik sich teils noch schwer tut sind Wetten längst im realen Alltag der meisten Menschen angekommen und werden, sofern sie nicht sogar selbst genutzt werden, immerhin toleriert. Der eher schlechte Ruf von Online Wetten ist lägst Geschichte. Aber gilt dies für alle Nutzer? Nein. Es gibt personengruppen, die sollten die Finger besser vom Spiel lassen. Und eine solche Gruppe ist die der Profisportler. Doch auch sehr weit fortgeschrittene Amateure sollten lieber die Finger vom Wetten lassen. Im Folgenden möchte ich einmal darauf eingehen weshalb Sportwetten für Profisportler ein Tabu sind.
Sportler die Wetten – Ein Fressen für die Medien
Zwar kein Grund, sondern eher eine Konsequenz, und ein guter Anlass sich dem Thema einmal anzunehmen sind Sportler, die in unschöner Regelmäßigkeit wegen ihrer Sportwetten oder dem Verdacht darauf in den Medien genannt werden. Und immer ist die Rede von Skandalen, Geldstrafen und Sperren. Dies sind die Konsequenzen, die ein Sportler befürchten muss, wenn er selbst an Wetten teilnimmt. Und dies gilt nicht in jedem Fall nur für Profis. Je nach Sportart sollten auch Amateure auf der Hut sein. Wenngleich noch nicht überall als Sport angesehen könnte beispielsweise der eSport die nächsten solcher Meldungen schaffen. Denn da gibt es immer wieder schnelle Aufsteiger, die eigentlich Amateur sind aber dennoch auf einem Niveau spielen, auf das sich wetten lässt. Somit gilt zwar der Begriff Profisportler in diesem Artikel als die Regel, Ausnahmen sollten sich aber auch im Amateur Bereich vor Sportwetten hüten.
Deshalb dürfen Profisportler nicht wetten
Der über alles schwebende Grund ist hier natürlich immer die Integrität des Sports. Doch was soll das heißen? Ist der Sport etwa nicht integer, wenn ein Sportler versucht die eigenen Leistungen zusätzlich zu Geld zu machen?
Dann im Grunde schon. Denn sicherlich wird ein Profisportler sich nur um des Sports willen ebenso anstrengen, als wenn er auf sich gewettet hätte. Doch diese Grenze zu ziehen dürfte schwer sein. Und immerhin besteht ja die Möglichkeit einem Gegner Gewinnbeteiligung zu versprechen, wenn dieser etwas schwächer spielt. Und schon sind wir beim Betrug angelangt.
Wirklich problematisch ist aber der Fall, wenn ein Sportler selbst gegen sich oder seine Mannschaft wettet. Bei teils prominenten Verdiensten und dementsprechend vermutlich hohen Wetteinsätzen besteht da auf alle Fälle die Gefahr, dass man einmal einen Ball verliert um die Fußballwette auf den eigenen Gegner Realität werden zu lassen. Grundsätzlich ist dies kein sauberer Sport aber immerhin menschlich nachvollziehbar. Daher werden Wetten bei Profisportlern besser grundsätzlich verboten. So können Verlockungen erst gar nicht entstehen oder bieten zumindest keinen Raum für Grauzonen.
Wettbetrug und Spielmanipulation
Tatsächlich herrscht aber auch Angst vor Wettbetrug und Spielmanipulation vor. Den bereits angeschnittenen Fall des absichtlich verlorenen Balls kann man in Einzelsportarten wie Tennis weit ausdehnen. Außerdem wäre es auch Manipulation, wenn der Gegner eine Gewinnbeteiligung an der Wette vom Profisportler angeboten bekommt.
Doch es gibt weitaus schwerwiegendere Gefahren für den Sport. Profisportler können mit ihrem hohen Einkommen sicherlich nicht nur dort wetten, wo es legal ist. Wer zu viel verliert, der wird anfällig dafür, dass man ihn von außen beeinflusst. Hat beispielsweise ein Profisportler Schulden durch Wetten in der Unterwelt, dann können ihn zwielichtige Gestalten schnell dazu zwingen sich als Ersatz für seine Schuld im Spiel entsprechend schlecht anzustellen. Ein Fall, wie aus einem Film. Doch dieser könnte vorkommen. Zwar ist dies nicht sehr wahrscheinlich, aber man will seitens der Sportverbände immerhin kein Risiko eingehen.
Wer darf nicht wetten? – Profisportler sind nicht die einzigen mit Verbot
Neben Profi- und den eingangs schon erwähnten Amateursportlern dürfen aber auch weitere Gruppen nicht wetten. Schiedsrichter tragen beispielsweise nicht ohne Grund die Bezeichnung eines unparteiischen. Setzt dieser nun Geld auf eine Mannschaft oder einen Sportler, dann hätte er ja ein nachvollziehbares Interesse am Sieg einer Partei. Von einem Unparteiischen könnte keine Rede sein. Selbiges gilt auch für Entscheidungsträger in Sport. Mancher muss immerhin über Strafen oder Ähnliches entscheiden. Da gerade eine Meisterschaftswette am Laufen zu haben wäre sicherlich ebenfalls mit der Gefahr eines unfairen Urteils, in welche Richtung auch immer, verbunden.
Kein Profisportler aber nah dran? – Nicht jeder der wetten darf sollte auch wetten
Es gibt allerdings auch Personenkreise, die sollten zumindest vorsichtig sein, mit ihren Wetten. Werden Sportwetten von Lebenspartnern oder engen Freunden bekannt, dann kann dies für Profisportler ebenfalls unangenehm werden. Natürlich ein Problem, auf welches der Profisportler selbst nur einen begrenzten Einfluss hat. Wirklich „strafbar“ ist dies daher eher nicht. Es gab aber auch schon Fälle, da wurde die Kreditkarte dem Freund geliehen. Hier kann natürlich rückblickend keiner mit Sicherheit sagen ob der Profisportler selbst gewettet hat und nun nur um eine Ausrede bemüht ist, oder ob er tatsächlich Pech hatte. Dennoch sollte man als Sportler solche Situationen von Vorn herein vermeiden und sie, falls es zu spät dafür ist, lieber selbst zur Sprache bringen.
Ebenfalls sind ehemalige Profisportler mit nahem Kontakt zur Szene, etwa durch eine Stelle als Experte in den Medien, gut beraten sich die Sportwetten zweimal zu überlegen. Nicht wegen eines Verbots, sondern wegen der öffentlichen Wirkung. Denn immerhin wäre auch hier eine Manipulation durch enge Kontakte nie ganz auszuschließen.
Natürlich bedeutet dies auch für jene eine gewisse Verantwortung, die einem Profisportler im nahen Umfeld haben. Zwar muss natürlich nicht jeder auf Fußballwetten verzichten, etwas Rücksicht darf man aber schon erwarten. Zumindest sollte man achtsam genug sein nicht die Kreditkarten oder Wallets entsprechender Bekannter zu nutzen um das eigene Wettkonto aufzuladen.
Fazit – Profisportler und Sportwetten sind ein unerwartet weites Feld
Abschließend kann ich für ich zusammenfassen, dass die Thematik doch weitere Kreise zieht, als jedem zu Beginn bewusst sein wird. Es ist hier vor allem wichtig Aufklärung zu schaffen und sich selbst in Bezug auf seinen Bekanntenkreis zu prüfen, ob man nicht in einigen Hinsichten besser achtsam sein sollte. Grundsätzlich sind Sportwetten aber möglich, so lange man kein Profisportler oder ein Amateur in seltener Position ist.