Wie bei Glücksspiel insgesamt ist man auch bei Fußballwetten nicht gänzlich sicher, vor der Gefahr der Spielsucht. Allerdings kann man mit wenigen Maßnahmen gut verhindern, dass diese Gefahr überhandnimmt. Auch insgesamt ist dies Gefahr bei Weitem nicht so groß, wie man angesichts der Medien und der unzähligen Warnhinweise, die einem vielleicht schon aufgefallen sind, annehmen könnte. Dennoch ist sie real und vorhanden. Verantwortungsvoller Umgang mit Sportwetten und Glücksspiel im Allgemeinen bedeutet auch diese Gefahr zu minimieren. Dabei helfen einem manche Anbieter schon mit entsprechenden Optionen. Allerdings sollte man sich nicht lediglich darauf verlassen. Die besseren Werkzeuge der Limitierung hat immer der Spieler selbst in der Hand. Einige hiervon werden im Folgenden aufgezeigt.
Spielsucht
Etwas unter 10 Prozent aller Spieler sind einer Studie zufolge Spielsüchtig oder gefährdet. Reine Spielsüchtige sind es lediglich unter 5 Prozent. Erhoben wurde diese aber in Bezug auf Glücksspiel insgesamt. Das Risiko der Spielsucht zu verfallen ist also durchaus gegeben, jedoch deutlich geringer als allgegenwärtige Warnhinweise und skeptische Mitmenschen einem glauben machen wollen. Spielsucht entsteht häufig durch einen Teufelskreislauf aus Verlust und dem Drang diesen zurück zu gewinnen. Daher sind Limits eine gute Art dieser Sucht zu entgehen. Sofern man diese einhält jedenfalls. Wer sich einen festen Betrag pro Monat einplant, der verspielt werden darf, und diesen auch nicht übersteigt, der ist relativ gefestigt und kann guten Gewissens davon reden kontrolliert zu spielen. Dieses Limit kann, falls nicht nur Sportwetten abgegeben sondern auch andere Glücksspiele konsumiert werden, für jedes Spiel einzeln gesetzt werden, besser ist jedoch ein allumfassendes Limit für alles, da es der Übersicht zuträglich ist. Ein Limit für alle Spiele gibt auch nicht so einfach die Möglichkeit zu „schummeln“ indem der Gewinn eines Budgets dem anderen zugeschanzt wird, was dabei helfen würde die eigenen Limits nach und nach aufzuweichen.
Die Hilfe der Wettanbieter
Wer selbst nicht so sicher ist ob er dieses Limit aus freien Stücken immer einhalten würde oder ob er es stets genau im Blick hat, der kann bei den meisten Wettanbietern ein Einzahlungslimit setzen. Beispielsweise bei folgenden, aber auch bei anderen, geht dies problemlos.
Die nachfolgende Grafik zeigt ein Beispiel des Wettanbieters Bwin, bei dem sich Limits bequem täglich, wöchentlich oder monatlich festlegen lassen.
Dieses Limit muss beantragt werden. Zwar wird es recht schnell in die Tat umgesetzt, jedoch nicht sofort. Eine Erhöhung des Limits dauert also lang genug um Kurzschlußreaktionen unmöglich zu machen. Somit ist dies eine wirklich gute Methode der Selbstkontrolle. Diese eignet sich auch dann noch, wenn man sich selbst als Risikokandidat sieht. Es empfiehlt sich hierbei meist das monatliche Limit zu wählen. Denn das tägliche verkommt schnell zur Farce, wenn es um Sportwetten geht. Sportwetten selbst werden häufig mit genügend zeitlichem Vorlauf platziert, dass ein tägliches Limit leicht umgangen werden kann, indem man den Selben Einsatz eben am nächsten Tag bringt. Monate sind meist der Turnus in dem auch das Einkommen fließt und somit am besten auf die eigenen Verhältnisse abgestimmt.
Die eigenen Limits einhalten
Wein Buchmacher kann jedoch lediglich die Hilfestellung geben das eigene Limit einzuhalten. Wenn der eigene Stammbuchmacher einmal keine Einzahlung mehr zulässt wäre es ein Leichtes einfach einen anderen Buchmacher aufzusuchen und ein Zweitkonto zu eröffnen. Dementsprechend liegt es immer in der eigenen Verantwortung die gesetzten Einzahlungslimits einzuhalten. Die Schuld wenn dies nicht geschieht bei den Buchmachern zu suchen ist der falsche Weg. Dabei ist es hilfreich das Budget, welches zum Spiel gedacht ist, möglichst gut von sonstigen Finanzen zu trennen. Dies hilft nicht nur ungemein dabei die Übersicht zu behalten sondern setzt auch eine Art natürliche Grenze zwischen den Finanzpools. Damit wird es weniger leicht die eigenen Limits ausversehen oder gleichgültig zu überschreiten, da eine bewusste Handlung, etwa der Wechsel zum anderen Konto, nötig ist. Als sehr hilfreich haben sich da meiner Erfahrung nach Prepaidkreditkarten erwiesen.
Prepaid Kreditkarte – ein gutes Werkzeug zur Selbstkontrolle
Wer eine zuverlässige Limitierung möchte, die für alle Glücksspielangebote und Buchmacher insgesamt gilt, der kann sich leicht selbst ein Limit einrichten, indem er eine Prepaid Kreditkarte nutzt. Wird die mit einem Dauerauftrag bei der Bank monatlich zu einem festen Zeitpunkt aufgeladen, dann kann diese für alle Buchmacher eingesetzt werden. Ist sie leer ist das Limit bis zur nächsten Einzahlung eben erreicht. Der Vorteil weshalb ausgerechnet eine Prepaidkreditkarte genutzt werden sollte ist der, dass bei vergleichsweise geringen Jahresgebühren, die in jedem Fall unter 50 Euro liegen sollten, eine Nutzung für wirklich jeden Glücksspieldienst infrage kommt. Während bei E Wallet und anderen Methoden zur Einzahlung noch immer geringe Unterschiede zwischen den Buchmachern herrschen ist keiner bekannt der eine Kreditkarte nicht mit sofortiger Gutschrift aufs Wettkonto akzeptiert. Auch für klassisches Glücksspiel, etwa in einer städtischen Spielothek ist diese nutzbar, da man oft direkt in der Spielothek oder am nächsten Geldautomaten Geld zum Spiel abheben kann. Und eben diese universelle Einsatzmöglichkeit ist das Wichtige, wenn man eine perfekte Hilfe zur Selbstkontrolle durch Limits sucht um eine drohende Spielsucht oder kurzzeitige Probleme mit den Finanzen zu vermeiden.
Der Spielsucht entgehen – Ehrlichkeit sich selbst gegenüber
Wer solch ein Limit deshalb nutzt, weil er Angst hat sonst könne die Spielsucht lauern sollte sich selbst gegenüber auch ehrlich sein. Überschreitet man sein Limit mehrmals, etwa indem man doch noch etwas vom Konto holt, was eigentlich nicht dem Budget zugedacht war, ist es ratsam das eigene Spielverhalten zu korrigieren oder eine Weile zu pausieren. Auch ein Kontakt mit Beratungsstellen ist in diesen, sehr seltenen, Fällen sicherlich keine Schande sondern ein mutiger Schritt in die richtige Richtung. Dabei bieten die Buchmacher mit deutscher Lizenz schon von Rechtswegen entsprechende Beratungsangebote als Adresssammlung oder auf ähnlichem Wege an. Meist verbirgt sich dieses hinter einem Link mit der Bezeichnung „Responsible Gambling“ oder ähnlichem.
Mehr Spaß am Gewinnen – Limits für eine Auszahlung
Wer kennt sie nicht, die ständigen Erzählungen vom Spieler der „ja ohnehin alles wieder verspielt was er gewinnt“. Und die meisten werden dies selbst schon erlebt haben. Nicht unbedingt binnen Stunden, aber eventuell innerhalb von Wochen wird so manches Wettkonto, welches durch einen satten Gewinn prall gefüllt war, wieder dahingeschmolzen sein. Dies gehört auch ein wenig zum Geschäftsmodell aller Glücksspielanbieter. Selbstverständlich gönnen diese ihren Kunden den einkalkulierten Gewinn. Sie freuen sich jedoch auch, wenn es niemals zur Auszahlung kommt. Daher ist es durchaus ratsam sich auch ein Limit zu setzen, was der Höchstbetrag auf den internen Konten bei Buchmachern sein soll bevor man sich zur Auszahlung zwingt. Es soll ja nicht auf weiteres Spielen verzichtet werden. Einzahlungen können danach, im Rahmen des festgelegten Budgets, wieder vorgenommen werden. Es ist vielmehr so, dass man den Gewinn aus dem Kreislauf nimmt und ganz real etwas davon hat, wenn man ihn immer wieder auszahlen lässt. Die Gefahr das Budget real zu überschreiten ist sehr groß. Zahlt man den Gewinn hingegen aus, dann wird man die Einzahlungen der nächsten 4 Monate leisten können ohne am Ende tatsächlich einen Verlust zu erleiden. Man kann sich etwas leisten. Eine Reise, eine lang geplante Anschaffung. Egal was, es ist tatsächlich ein Gewinn, der persönlichen Nutzen bringt und so noch mehr Spaß macht. Natürlich ist es nicht praktikabel sich jeden Gewinn sofort auszahlen zu lassen. Es ist jedoch ein Leichtes sich selbst Grundregeln aufzuerlegen. Beispielsweise wenn das Guthaben bei einem einzelnen Buchmacher oder Dienstleister doppelt so hoch ist wie das monatlich selbst gesetzte Budget. Ebenfalls eine sinnvolle Variante ist es das noch bestehende Guthaben aller Anbieter zusammenzurechnen und bei einem Monatswechsel das neue Budget entsprechend zu verringern. Auch dann bleibt das Einsatzlimit innerhalb eines Monats eingehalten, selbst wenn zum Ende des Vormonats noch gewonnen wurde. Dabei gilt es nicht die Belohnung durch den Gewinn zu schmälern. Es ist schlicht so, dass der Gewinn des Geldes die Belohnung sein sollte und nicht die Möglichkeit mehr zu spielen. Wird eher diese als das Geld als der Gewinn empfunden ist dies schon ein leicht ungesundes Verhältnis zum Glücksspiel.
Fazit – Limits, eine gute Sache
Limits sind, zusammenfassend betrachtet, eine gute Möglichkeit Selbstkontrolle und vor allem auch Überblick zu behalten. Letzteres gilt besonders dann wenn mehrere Buchmacher oder Glücksspielangebote parallel genutzt werden. Klug eingesetzt können sie darüber hinaus einen echten Mehrwert an Gewinn bedeuten. Es ist jedem Spieler zu raten sich einmal mit der Möglichkeit eines Limits zu befassen. Dies gilt auch für jene die weit weg vom Gefährdungspotential einer Spielsucht sind. Die Buchmacher selbst bieten bei Sportwetten schon gute Hilfestellungen an, können jedoch nicht das Spielverhalten einer Person im Ganzen beeinflussen sondern lediglich das auf der eigenen Plattform. Daher gilt der Grundsatz der Eigenverantwortung hier sehr. Denn auch bei Glücksspiel ist jeder seines eigenen Glückes Schmied.