Der Superstar von Bayern München im Portrait
Thomas Müller gehört zu den erfolgreichsten deutschen Fußballspielern. Er spielt seit der D-Jugend beim FC Bayern München und hat sich dieser Zeit zu einem absoluten Führungsspieler entwickelt. Mit den Münchnern wurde er mehrfach Meister, Pokalsieger und gewann 2013 die Champions League sowie die Klub-Weltmeisterschaft. Erfolge gab es auch mit der Nationalmannschaft. Mit insgesamt 5 Toren hatte Thomas Müller maßgeblichen Anteil am Weltmeistertitel 2014. Sein aktueller Marktwert liegt bei 75 Millionen Euro.
Thomas Müller ist ein Phänomen
Egal ob Bundesliga, DFB Pokal, Champions League oder Nationalmannschaft, Thomas Müller trifft und trifft. Dabei gehört der Bayern Profi keineswegs zu den sogenannten Edeltechnikern. Es kommt schon mal vor, dass einfache Bälle bei der Annahme verspringen oder Flanken auf die Tribüne segeln. Doch Müller zeigt immer 100 Prozent Einsatz und ist auch in der 90. Minute noch gewillt ein Tor zu erzielen.
Seine unorthodoxe Spielweise macht ihn für den Gegner schwer auszurechnen. Egal ob mit Brust, Rücken oder gar dem Hintern, fürs Tore schießen, nutzt er alle erlaubten Körperteile. In dieser Beziehung gibt es deutliche Parallelen zu seinem Vorbild und Namenskollegen Gerd Müller. Effizienz und Geradlinigkeit gehören zu seinen größten Stärken. Dazu kommt ein überragendes Stellungsspiel. Thomas Müller scheint bereits lange vor dem Gegner zu wissen wohin der Ball kommt. Dank eines guten Spielverständnisses steuert er die gefährlichen Räume ganz gezielt an. Müller steht also keinesfalls nur zufällig sehr oft am richtigen Ort.
Von diesem Raumgefühl profitieren auch seine Mitspieler. So kreuzt er beispielsweise immer wieder die Wege mit Arjen Robben und verhilft dem Niederländer so zu freien Räumen.
Müller trifft fast immer
Obwohl Thomas Müller kein klassischer Stürmer ist, fällt seine Torbilanz mehr als beachtlich aus. In 214 Bundesligaspielen erzielte er für den FC Bayern 85 Tore. Mit 33 Treffern ist Müller zudem deutscher Rekordschütze in der Champions League. Unglaublich auch die Bilanz im DFB Pokal, 33 Tore in 21 Spielen. Für die Nationalmannschaft traf Müller in 68 Partien 31-mal. Bei der WM 2010 wurde Müller mit 5 Treffern Torschützenkönig. Vier Jahre später traf er in Brasilien ebenfalls fünfmal ins Tor und trug damit maßgeblich zum WM-Titel bei.
Teamplayer par excellence
Zu den weiteren Charakteristiken von Thomas Müller gehört seine Cleverness. Er ist in der Lage Spielsituationen in Sekundenbruchteilen zu erkennen. Ein schneller Freistoß oder ein clever herausgeholter Eckball, es sind viele Kleinigkeiten die Thomas Müller so wertvoll machen. Dazu ist der Weltmeister gleich auf mehreren Positionen einsetzbar. Nationaltrainer Joachim Löw setzt ihn zumeist als Mittelstürmer order Rechtsaußen ein. Beim FC Bayern kommt er zudem auch auf der linken Seite oder im Mittelfeld zum Einsatz.
Überhaupt ist Thomas Müller ein absoluter Teamplayer. Er profitiert von seinen Mitspielern und gibt diesen auch jede Menge zurück. Er ist sich auch für die harte Defensivarbeit nicht zu schade. Wird der Ball verloren ist der Nationalspieler zumeist einer der ersten, um ihn wieder zu erkämpfen. Weltfußballer wird Thomas Müller mit seiner uneigennützigen Art wohl nicht werden, dafür dürften in den nächsten Jahren noch einige Titel dazukommen, und zwar als Teamplayer.
Das Gesicht des FC Bayern
Kein Spieler steht so für die bayerische Mentalität und die Philosophie des FC Bayern wie Thomas Müller. In Pfähl am Ammersee geboren spielt Müller bereits seit der D-Jugend bei den Münchnern. Er wurde im Klub ausgebildet und durchlief alle Jugendmannschaften des FC Bayern. Sein Debüt in der ersten Mannschaft feierte Müller am 15. August 2008 unter Jürgen Klinsmann. Nur ein Jahr später machte ihn Louis van Gaal zum Stammspieler. Sein Spruch „Müller spielt immer“ hat auch heute noch Bestand. I der Saison 2009/2010 gelangen ihm auf Anhieb 13 Treffer.
Seit dem Weggang von Bastian Schweinsteiger ist Thomas Müller dritter Kapitän und gehört auch offiziell zu den Führungsfiguren beim FC Bayern. Müller ist extrem ehrgeizig und lebt das Vereinsmotto „mia san mia“ wie kaum ein anderer. Unvergessen als er im Champions League Finale wütend auf Anatoly Timostschuk einredete, weil dieser sich weigerte zum Elfmeter einredete. Er konnte ihn nicht umstimmen und warf daraufhin wütend seine Trinkflasche zu Boden. Es war Müller deutlich anzusehen, dass er selbst gerne angetreten wäre. Allerdings war er zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt.
Trotz des sportlichen Ehrgeizes hat Thomas Müller sich seine Lockerheit und Unbekümmertheit bewahrt. In einer überkandidelten Fußballwelt steht Thomas Müller für das normale und bodenständige. Seine Interviews heben sich erfreulicherweise stark von den schablonenhaften Sätzen anderer Spieler ab. Obwohl manchmal etwas flapsig gelingt es ihm dabei auch inhaltvolles zu transportieren. Mit seiner lustigen und unkomplizierten Art ist er bei eigenen und gegnerischen Fans gleichermaßen beliebt. Dazu kommt die Mentalität auf dem Platz. Auch wenn es mal nicht so läuft, zeigt Müller immer vollen Einsatz, was ihn in München zu einem absoluten Publikumsliebling macht.
Für Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge stellt der Mensch Müller „eine Mischung aus Karl Valentin und Franz Beckenbauer“ dar, „er ist durch und durch Bayer, immer ein bisschen hintersinnig“. Dass Müller nach Schweinsteigers Weggang dessen Rolle als Fußballgott des FC Bayern einnehmen wird, ist deshalb nur logisch.
Karriere in der Nationalmannschaft
Am 6. November 2009 erhielt Müller erstmals eine Einladung zur Nationalmannschaft. Da er zu diesem Zeitpunkt jedoch noch für die U-21 aktiv war, kam zunächst kein Einsatz zustande. Das Debüt folgte am 03. März 2010 in der heimischen Allianz Arena gegen Argentinien. Bundestrainer Löw nahm Müller zur WM in Südafrika mit, bei welcher er im Spiel gegen Südafrika seine ersten Treffer für die A-Nationalmannschaft erzielte. Mit fünf Toren und drei Torvorlagen wurde Müller WM-Torschützenkönig.
Bei der erfolgreichen WM 2014 glänzte Müller gleich im ersten Spiel gegen Portugal mit drei Toren. Im dritten Gruppenspiel erzielte er den Treffer zum1:0. Dazu traf Müller beim legendären 7:1 Sieg im Halbfinale gegen Brasilien. Am Ende war Müller mit Deutschland Fußball Weltmeister.
Mit neun Toren und zwei Vorlagen war Thomas Müller der überragende Spieler in der Qualifikation zur EM 2016 in Frankreich.
Neuer Vertrag bis 2021
Trotz zahlreicher lukrativer Angebote ist Thomas Müller dem FC Bayern bisher treu geblieben. Zuletzt wollte ihn sein Förderer Louis van Gaal zu Manchester United locken. Im Gespräch war dabei eine unglaubliche Ablöse von 120 Millionen Euro. Damit wäre Thomas Müller noch vor Christiano Ronaldo der teuerste Fußballspieler aller Zeiten gewesen. Laut Informationen des Kicker war ein Netto Jahresgehalt von 12,5 Millionen Euro im Gespräch. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge machte jedoch früh klar, dass Thomas Müller unverkäuflich sei.
Allerdings gab es auch von Müllers Seite keine besonderen Wechselabsichten. Nach eigenen Aussagen ist der FC Bayern für ihn mehr als nur ein Arbeitgeber. Um künftigen Abwerbeversuchen einen Riegel vorzuschieben wurde der laufende Vertrag direkt bis 2021 verlängert.
Die größten Erfolge von Thomas Müller
Eigentlich könnte Thomas Müller seine Fußballschuhe schon an den Nagel hängen. Mit gerade einmal 25 Jahren hat er bereits fast alles gewonnen. Deutsche Meisterschaft, Pokalsieg, Champions League, Klub-Weltmeisterschaft, nationaler und internationaler Supercup sowie als Krönung 2014 der WM-Titel.
Erfolge im Überblick:
- Deutscher Nationalspieler (Weltmeister 2014, Dritter Platz der WM 2010)
- Champions League Sieger 2013
- 4x deutscher Meister
- 3x DFB Pokal Sieger