Die Deutschen kennen die Problematik und haben sich längst bestens damit eingerichtet. Anders sieht es in der Schweiz aus. Die Legalität bei Online Wetten ist in der Schweiz noch immer weitaus unüberschaubarer, als dies in Deutschland der Fall ist. Definitiv lassen sich aber klare Parallelen zwischen der Schweiz und Deutschland bezüglich der Rechtslage um Online Wetten feststellen. Mit einem kleinen Unterschied: Fragt man in der Schweiz ob Online Wetten legal sind, dann fällt die Antwort, vor allem auch mit Blick auf die Zukunft, noch einmal komplizierter aus, als dies hierzulande der Fall ist.
Online Wetten in der Schweiz – So ist die Rechtslage heute
Online Wetten in der Schweiz, legal oder nicht, erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit, wie hier in Deutschland. Und noch mehr Parallelen gibt es zwischen den beiden Ländern. Die Wetten sind nicht legal, können aber auch nicht unterbunden werden. Immerhin ist die Gesetzgebung in der Schweiz klar so geregelt, dass Wetten nur von der staatlichen Lotterie angeboten werden dürfen. Diese führt unter dem Namen Sporttip ein Gegenstück zum deutschen Oddset. Eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Anbieter können der Konkurrenz aus dem Internet nicht standhalten. Nutzer von Wettanbietern brauchen im Übrigen keine gesetzliche Verfolgung zu fürchten. Das Abgeben einer Wette ist in der Schweiz nicht illegal. Lediglich das Anbieten. Diese Regelung besteht schon beeindruckend lange, mit dem bereits 1923 in Kraft getretenen Glücksspielgesetz. Ein Gesetz aus damaliger Zeit konnte das Internet und seine Folgen auch unmöglich berücksichtigen. Und für schnelle Nachbesserungen oder Reformen ist die traditionsreiche Schweiz in weiten Teilen der Gesetzgebung nicht bekannt. Daher konnte das Gesetz auch keine Server vorhersehen, die im Ausland betrieben werden. Anders, als dies in Deutschland lange Zeit der Fall war, sind die Experten in der Schweiz sich einig, dass man gegen Firmen nichts unternehmen könnte, die Schweizer Kunden betreuen. Voraussetzung hierfür wäre ein Firmensitz in der Schweiz, oder das gezielte Fischen nach Schweizer Kunden. Auch diesen Fall gab es schon. Bwin hatte in der Schweiz zur vergangenen Fußball EM vor 4 Jahren einen Werbespot geschalten, mit dem man sich bei Schweizer Kunden gezielt angeboten hatte. Hier hatte die Aufsichtsbehörde Camlot sofort reagiert und Strafanzeige gegen das Unternehmen gestellt. Auch Schweizer Sportler, die mit Trikot Sponsoring von einem der Wettanbieter im Internet eigentlich ein gutes Los gezogen haben dürfen sich mit dem entsprechenden Trikot im eigenen Land nicht blicken lassen. Dies sorgt immer wieder für kuriose Situationen. Ein solcher Fall ist beispielsweise Rennfahrer Tom Lüthi. Sein Sponsor ist Interwetten. Er wäre natürlich glücklicher, wären Sportwetten in der Schweiz komplett legal.
Auch Fußballvereine wären mit einer Liberalisierung sicher glücklich. Ein wahrer Geldstrom ist zu erwarten, sobald Sportwetten legal sind. Denn andere Ligen, wie die in Deutschland und Österreich, aber auch entferntere wie in England, zeigen deutlich, dass Sportwetten hier mit Sponsorings eine erhebliche Einnahmequelle sein können. Dass es jedoch in der Schweiz soweit kommen könnte, dass die erste Liga einen Namen hat, der einem Sportwetten Sponsoring geschuldet ist, wie beispielsweise in Österreich die Tipp3 Bundesliga, ist aus heutiger Sicht noch mehr als unwahrscheinlich.
Die Ansätze – Sportwetten- Gesetze in der Schweiz anpassen
Ähnlich wie in Deutschland in der Vergangenheit auch ist die Diskussion, rund um eine Reaktion auf die Sportwetten Anbieter im Internet in der Schweiz verlaufen. Die Regulierungsbehörde spielte mit dem Gedanken die entsprechenden Internetseiten einfach zu sperren. Dies ist allerdings auf wenig Gegenliebe gestoßen. Gerade Sportler die einen erheblichen Teil ihrer Sponsorings durch Trikotwerbung von Wettanbietern erhalten sähen es lieber, wenn Sportwetten in der Schweiz legal wären oder man diese wenigstens toleriere, wie es derzeit in Deutschland der Fall ist.
Auch eine Lizenzierung wird in der Schweiz diskutiert. Bei einem Großteil der Diskussionen, die auch die Vorteile für den Staat in Form von Steuereinnahmen mit berücksichtigen, ist dabei allerdings die Rede von „ausgewählten Buchmachern“, welche man zulassen könnte. Leser aus Deutschland werden auch diese Geschichte wiedererkennen. Hierzulande war dieser Ansatz gerichtlich gescheitert. Bis vor die europäischen Gerichte sind die Wettanbieter gezogen. Die Gesetzgebung wurde gekippt. Mehr Erfolg könnte tatsächlich die Schweiz mit solch einem Ansatz haben. Denn immerhin handelt es sich bei der Alpenrepublik um eine Insel innerhalb der EU. Man versteht sich mit der Europäischen Union manchmal eher schlecht, manchmal besser. Man gehört allerdings nicht dazu.
Professionelles Wetten ist in der Schweiz nicht legal
Eine Besonderheit am Schweizer Recht ist derzeit gegeben. Während in Deutschland sicher kein Nutzer von Online Wettbüros verfolgt wird kann dies in der Schweiz doch der Fall sein. Sportwetten, auch die beim staatlichen Anbieter, sind nämlich in der Schweiz nur dann legal, wenn sie rein der Unterhaltung dienen. Wetten mit Gewinnstreben, wobei natürlich von einem dauerhaften Einkommen ausgegangen werden muss, da Wetten natürlich bei jeder Art von Spieler bestenfalls in einem Gewinn enden, sind grundsätzlich nicht erlaubt. Wer also in der Schweiz Wetten einreicht, um damit seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, und damit Erfolg hat, der macht sich genau genommen strafbar. Davon, dass dieses Gesetz heute in dieser Form durchgesetzt wird, ist allerdings nichts bekannt.
Sein Wetteinkommen in der Steuererklärung anzugeben, wie es in anderen Ländern, auch in Deutschland, zumindest theoretisch möglich ist, sollte man sich in der Schweiz aber verkneifen. Denn spätestens dann sind Online Wetten auch aus Sicht der Spieler nicht mehr legal.
Die Macht des Marktes oder die Macht des Volkes
Die Macht des Marktes für Sportwetten, der im Internet über alle Ländergrenzen hinweg auf die Schweiz einprasselt wird vermutlich tatsächlich zu einer Liberalisierung führen. Sportwetten werden vermutlich legal sein, in einigen Jahren. Gut denkbar ist auch, dass die Macht des Volkes eine entsprechende Änderung herbeiführt. Denn anders als die deutschen Nachbarn lebt die Schweiz eine deutlich direktere Demokratie. Volksabstimmungen sind hier ein häufiges Phänomen. Abgestimmt werden darf jederzeit darüber, wie man mit den diversen Streitpunkten umgeht. Es braucht nur einen gewissen Teil der Gesamtbevölkerung, der eine Abstimmung wünscht. Dies dürfte theoretisch auch auf das Glücksspielgesetz zutreffen. Eigentlich haben die Schweizer Bürger ihr Glück also hier selbst in der Hand. Immerhin wurde in der Vergangenheit schon über weitaus gewichtigeres abgestimmt, als nur über einige Online Wettanbieter, die es so oder so ohnehin schon für Schweizer Kunden gibt. Beispielsweise der Beitritt zum Schengen- Abkommen mit seinen, für Schweizer Verhältnisse sehr offenen Grenzen, wurde vom Volk bejaht.
Welche Sportwetten Anbieter sind für die Schweiz zu empfehlen
Zur derzeitigen Zeit sind im Grunde die gleichen Wettanbieter für einen Schweizer zu empfehlen, wie auch für einen Deutschen. Unterschiede kann es lediglich bei der Höhe des Sportwetten Bonus für Neukunden geben. Sonst dürften die Angebote der Buchmacher recht ähnlich sein. Demnach sind die folgenden Anbieter mit bei den besten, die man als Schweizer wählen kann:
Die Bewertung der Anbieter mit Bezug auf die Schweiz kann sich natürlich in dem Fall ändern, dass die Rechtslage erneuert wird. Selbstverständlich wird dann hier im Portal ausführlich darauf hingewiesen, was sich ändert.
Grundsätzlich empfehle ich die Qualitätsmerkmale zu beachten, die auch andere Länder zur Bewertung ihrer Wettanbieter heranziehen. So sollte eine Sportwetten Lizenz aus vertrauenswürdiger Quelle (zum Beispiel Malta) vorliegen. Außerdem sollte der Anbieter in Testberichten gut abgeschnitten haben und andere Kunden sollten nur positive Erfahrungen gemacht haben. Hier empfiehlt sich die Suche nach Berichten von Schweizer Kunden, da dies gerade in Bezug auf Zahlungen und ähnliche nationale Themen die genaueren Ergebnisse zutage fördert.
Fazit – Die Schweiz und das deutsche Vorbild
Immer mögen sich die Schweizer und die Deutschen sicher weder leiden können noch ähnlich sein. Solidarität ist aber beispielsweise im Falle der Sportwetten zu erwarten. Denn hier sind die Ähnlichkeiten zu frappierend. Die Rechtslage, welche derzeit in der Schweiz herrscht, erinnert zu sehr an die deutsche Lage vor Jahren, als dass hier kein Mitgefühl angebracht wäre. Lediglich dann, wenn der Staat eine Beschränkung der Anbieter auf einige wenige entscheiden sollte, die erlaubt sind, dann kann dies in der Schweiz eher funktionieren. Zumindest rechtlich. Was mit den nicht lizenzierten passiert ist dann noch immer nicht geklärt.
In der Schweiz sind Sportwetten aus Nutzersicht aber legal. Egal was da noch kommt. Es sein denn das Volk entscheidet eines Tages anders. Selbst dies muss als Möglichkeit bedacht werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Schweiz geschlossen für strengere Gesetze stimmt.
Und auch die Anbieter von Online Wetten haben derzeit nichts zu befürchten. Auch für den Fall, dass die Schweiz entscheidet Online Wetten dürften nie legal werden, haben die Buchmacher kaum mehr zu befürchten als eine Sperre der Internetseiten.
Das wahrscheinlichste Szenario ist wohl, auch dank dem Druck vieler Sportler und des Marktes in Europa, eine Legalisierung der Wetten in der Schweiz, ähnlich dem, wie sie in Deutschland im Gange ist.