Etwas überrascht haben mag es manchen, dass der SV Darmstadt zur Saison 16/17 noch in der 1. Bundesliga spielte. Immerhin war er zuvor erst frisch aufgestiegen und bis 2016 für 33 Jahre durchgängig zweitklassig gewesen. Doch diese Überraschung hat sich nun, am Ende der Saison 16/17 mit einem sehr deutlichen letzten Platz erledigt. Die Lilien, wie der Verein wegen der Blüte im Vereins- und im Stadtwappen genannt wird, sind zurück in der 2. Bundesliga.
Trotz zweier Jahre in der ersten Liga sorgt natürlich der Umstand der langen Zweitklassigkeit und sogar zeitweise Dritt- und Viertklassigkeit dafür, dass der SV Darmstadt 98 bei einigen jüngeren Fans kaum Bekanntheit genießt. Auch die Vereinsstrukturen sind, gemessen an der heutigen Zeit eher traditionell ausgerichtet. So wurde in Darmstadt beispielsweise nie die Fußballabteilung ausgegliedert, was sonst in der Bundesliga Gang und Gäbe ist. Höchste Zeit einmal in die Vereinsgeschichte abzutauchen und zu klären, wie gut der SV Darmstadt 98 sich für Fußballwetten eignet und was es hierbei zu beachten gibt.
Der SV Darmstadt 98 in Zahlen und Fakten
- Voller Name des SV Darmstadt: Sportverein Darmstadt 1898 e.V.
- Gründung: 22. Mai 1898
- Stadion: Merck-Stadion am Böllenfalltor (17.000 Plätze)
- Erfolge: Die ganz großen Titel konnte der SV Darmstadt 98 bislang nicht gewinnen. In den letzten Jahrzehnten schaffte der Verein es jedoch, eine drohende Insolvenz abzuwenden und aus der vierten Spielklasse bis in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Aus Vereinssicht sicher ein riesiger Erfolg, der auch Fans Achtung abverlangen sollte.
Gründung und Vereinsgeschichte
Bereits 1898 gegründet gehört der SV Darmstadt 98 zu den ältesten Fußballmannschaften der heute existierenden Vereine in Deutschland. Allerdings debütierte man ursprünglich unter dem Namen FK Olympia 98 Darmstadt. Im Grunde war der Verein damals ein Familienunternehmen. Denn er wurde maßgeblich von Professor Ensgraber und seinen Söhnen gegründet. Andere Schüler, hauptsächlich Gymnasiasten, die sich mit der Familie immer wieder zum Spielen trafen, machten die Mannschaft komplett.
Nach der Gründung gelang es schnell erste regionale Erfolge zu erspielen. Und auch ein kurzzeitiges Verbot von Fußball für die Schüler höherer Schulen wurde bald wieder aufgehoben. Hintergrund des Verbots von 1901 bis 1903 waren die damals schon herrschenden nationalistischen Tendenzen, die Fußball als undeutsch empfanden, da dieser in England seine Wurzeln hatte.
Schon kurz nachdem man zum führenden Darmstädter Verein wurde kam es zum 1. Weltkrieg. Wie nahezu alle Vereine litt auch der spätere SV Darmstadt 98 unter Einberufungen und Kriegsopfern. Es wurden Kriegsspielmannschaften mit anderen Vereinen gegründet. Hierbei konnten vor allem FK Olympia und SC Darmstadt 1905 auf eine dermaßen gute Zusammenarbeit zurückblicken, dass im Anschluss, im Jahr 1919 zum heutigen SV Darmstadt 98 fusioniert wurde. Schon 1921 baute der Verein sein Stadion am Böllenfalltor.
Zwischen den Kriegen blieben aber die großen Erfolge zunächst aus. Als dann die Nationalsozialisten an die Macht kamen erwehrte der SV Darmstadt 98 sich als einziger Verein der Stadt gegen die Einflussnahme der Herrscher. Und dies mit Erfolg. So konnte, anders als bei anderen heutigen Bundesliga Größen, beispielsweise die Zwangsfusionierung zu einem einzigen Darmstädter Großverein verhindert werden. Allerdings hatte man in der Folge natürlich erhebliche Nachteile finanzieller Natur. Die sportlichen Leistungen während der Kriege sind aber ohnehin nicht wirklich aussagekräftig, weshalb ich diese auch beim SV Darmstadt 98 ausspare.
SV Darmstadt 98 in der Nachkriegszeit
Dafür konnte der Verein bereits ein halbes Jahr nach Kriegsende neu gegründet werden. In der Saison 49/50 gelang schon der Aufstieg in die Oberliga Süd, die damals höchste Spielklasse. Allerdings stieg Darmstadt auch sofort wieder ab. Dies war nicht an rein sportlichen Gründen gelegen. Als viertletzter stiegen die Lilien nur deshalb ab, weil ausgerechnet in dieser Saison die Größe der Liga auf 16 Teilnehmer reduziert wurde.
Einige Jahre hielt man sich im unauffälligen Mittelfeld der der 2. Liga Süd. Nur hin und wieder stieg der SV Darmstadt 98 in die Amateurliga Hessen ab. Insgesamt war man schlicht unauffällig. Eine Form, die später bezeichnend werden sollte.
1973 verpasste man dann aber, nach einigen Umstrukturierungen, den Aufstieg in die seit 10 Jahren ohne Darmstadt existente Bundesliga nur knapp. Dafür konnte man sich 74 für die neu geschaffene 2. Bundesliga empfehlen. In der Saison 1977/1978 gelang dann aber der Aufstieg in die Erstklassigkeit und der SV Darmstadt 98 löste eine Fußballbegeisterung aus, wie die Stadt sie lange nicht gesehen hatte.
Darmstädter Halbprofis
Hier aber zeigte sich: Nicht einmal die eigenen Spieler glaubten so recht an einen Klassenerhalt. So wurde ein Novum geschaffen: Das sogenannte „Darmstädter Modell“ sah vor, dass Spieler eine hauptberufliche Tätigkeit mit verkürzter Arbeitszeit ausübten, die der Verein den Arbeitgebern dann ausglich. Trainiert wurde nach Feierabend. Trainingslager fielen auf die Urlaubszeit. Ob nun die Spieler recht hatten oder ob erst dieses Modell für Halbprofis der Grund war ist schwer nachzuvollziehen. Fest steht: Nach nur einer Saison stiegen die Lilien wieder ab.
Am Ende der Saison 80/81 gelang ein erneuter Aufstieg in die 1. Bundesliga. Der Verein hatte Auflagen vom DFB zu erfüllen. Beispielsweise musste eine Flutlichtanlage installiert werden. Der Verein verschuldete sich um alles nach den Vorgaben zu erledigen und stieg erneut nach nur einer Saison ab. Durch die Verschuldung hatte SV Darmstadt 98 es auch in den Folgejahren sehr schwer.
Fortan konnte lediglich einmal beinahe aufgestiegen werden. 1988 wurde in der Relegation, nach Hin- Rück- und Entscheidungsspiel im Elfmeterschießen verloren. Bitter für die Lilien, die danach keinerlei gute Leistungen mehr zeigten und 1993 sogar in die dritte Liga (Oberliga Hessen) abstiegen. Kurz darauf gelang zwar die Qualifikation auch für die neu gegründete Regionalliga, die die Oberliga als dritte Klasse ersetzte, man hielt sich dort über Jahre aber mehr schlecht als recht. Im vorläufigen Höhepunkt des Darmstädter Dramas stiegen die Lilien letztendlich 1998 sogar in die Viertklassigkeit ab. Ein bitterer Fakt, für zu diesem Zeitpunkt 100 Jahre Vereinsgeschichte.
Jüngere sportliche Geschichte
Nach kurzzeitigem Wideraufstieg in die 3. Liga musste der SV Darmstadt 98 auch in der jüngeren Vergangenheit noch einmal mehr als eine bittere Pille schlucken. Sowohl in der Saison 02/03 als auch später in der Spielzeit 2006/2007 rutschte man nach zwischenzeitlich besseren Leistungen und neuen Problemen wieder in die vierte Spielklasse ab.
Es kam zwar zum direkten Wideraufstieg, doch 2008 musste der Verein mit Verbindlichkeiten in Millionenhöhe Insolvenz beantragen. Damals zeigte sich wie viele Fans SV Darmstadt 98 trotz seiner Probleme hatte. Mit Spenden konnte der Verein gerettet werden und zog den Antrag auf Insolvenz zurück.
Nach einigen eher durchwachsenen Jahren konnten die Lilien sich auch 2012/13 nur in der dritten Liga halten, weil die Kickers Offenbach keine Lizenz erhielten. Rein sportlich wäre der SV Darmstadt erneut in die vierte Klasse abgerutscht. Vielleicht war dies ein Weckruf. Denn am Ende der Saison 13/14 stand eine Relegation für den Aufstieg in die 2 Bundesliga. Diese wurde, nach sehr dramatischem Verlauf, erst in der Verlängerung zum Erfolg. Und es wurde noch besser, aus Darmstädter Sicht. Trotz des kleinsten Budgets der 2. Bundesliga gelang in der Saison 14/15 der sofortige Aufstieg in die erste Liga. Nach 33 Jahren wurde man endlich erstklassig und schaffte den Klassenerhalt mit einem, angesichts der Vorgeschichte guten, 14. Rang in der Tabelle. Das Kunststück gelang zuletzt 2016/17 nicht mehr. Mit deutlichem Abstand von 7 Punkten zum nächsten Verein wurde man letzter und spielt nun wieder zweitklassig. Einen schnellen Wideraufstieg, wie bei anderen Bundesligisten, sehe ich bei Darmstadt als eher unwahrscheinlich an.
Bundesligawetten auf den SV Darmstadt 98 – Was sollte man beachten?
Dass der SV Darmstadt 98 in der näheren Zukunft eine ernstzunehmende Rolle um den Titel oder gar im internationalen Bereich spielt ist angesichts der Geschichte und der jüngeren Leistungen in der ersten Liga eher unwahrscheinlich. Die eine oder andere Abstiegswette hingegen kann man auf Darmstadt schon wagen. Sicher sind hier die Quoten sehr gut. Darmstadt erscheint jedoch in der Tat als einer der wenigen Vereine, die den Durchmarsch von Liga 1 in Liga 3 durchaus machen könnten. Natürlich ist diese Wette mit einem gewissen Risiko verbunden. Geld, welches man benötigt, sollte man nicht einsetzen.
Was bislang, auch deshalb, weil keine großen Erfolge daraus resultierten, noch nicht zur Sprache gekommen ist, für Fußballwetten auf den DFB Pokal aber interessant erscheint, ist die Tatsache, dass Darmstadt in der Vergangenheit häufig zum harten Gegner für die Größen der Bundesliga wurde, in der ersten Runde. Hier kann sich ein Tipp auf den SV Darmstadt 98 oder ein Unentschieden nach regulärer Spielzeit durchaus in bare Münze wandeln. Hierbei profitiert man enorm von den guten Außenseiterquoten, hat aber natürlich ein entsprechendes Risiko zu tragen.
Diese Buchmacher sind richtig, für Wetten auf den SV Darmstadt 98
Bei der Wahl des Buchmachers sollte ebenfalls unter Umständen auf die Geschichte des SV 98 geachtet werden. So schnell wie der Aufstieg vor einigen Jahren gelang kann auch der Absturz in die dritte oder vierte Klasse des Fußballs nahen. Daher sollte man zur Sicherheit einen Buchmacher wie Bet365 wählen, der auch jenseits der richtig großen Ligen noch recht gut aufgestellt ist.
Für reine Bundesliga Wetten auf Darmstadt, so lange bis der Verein absteigt, sind aber auch Bet at Home und Tipico mehr als gut geeignet.
SV Darmstadt 98 – Fazit zu Vereinsgeschichte und Fußballwetten
So durchwachsen wie die Vereinsgeschichte ist, so durchwachsen sind die Siegchancen bei Wetten auf die Lilien. Allerdings kann im Gegenzug sicher im DFB Pokal einiges gewonnen werden, sofern man zur rechten Zeit auf Darmstadt setzt. Hierbei spielt aber tatsächlich ein gehöriges Maß Glück eine Rolle. Statistiken und Informationen, wie sie sonst bei Fußballwetten die Chancen enorm erhöhen, scheinen hier nicht zu greifen. Die erfolgreichen Spiele von Darmstadt waren stets eine Überraschung und ein echter Schock für die Favoriten, die von den Lilien in den vorzeitigen Urlaub vom Pokal geschickt wurden.
Dies allein schon, aber auch der Kampfgeist und die Fähigkeit sich von Rückschlägen nie aufhalten zu lassen, und davon hatte Darmstadt genug zu verkraften, machen den Verein aus meiner persönlichen Sicht zum echten Sympathieträger.