Online Wetten erfreuen sich ungebrochener und ständig wachsender Beliebtheit. Und natürlich ist die perfekte Wette erst dann gegeben, wenn sie mit satten Gewinnen endet. Doch wie ist das eigentlich? Möchte der Staat mit gewinnen? Muss der Gewinn versteuert werden? Falls ja: Wie gibt man diesen am besten in der Steuererklärung an? Ich bin diesen Fragen nachgegangen und kann sie im Folgenden beantworten.
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Wenn Wettgewinne versteuert würden…
Eins vorab: Wettgewinne werden weder in Deutschland noch in Österreich versteuert. Hier ist die Regelung recht einfach gelagert. Wettgewinne fallen nicht in den Bereich einer der (vom Gesetzgeber vorgesehenen) Einkommensarten. Dies sind in Deutschland sieben Stück. Nachzulesen sind diese im § 2 Abs. 3 EStG. Die Begründung hierzu ist recht einfach. Müssten Wettgewinne versteuert werden, dann dürften Spieler im Gegenzug Verluste ebenfalls geltend machen. Da viele der weniger professionell handelnden Gelegenheitsspieler aber hauptsächlich Verluste erwirtschaften, wäre dies für den Staat ein Verlustgeschäft. Da verzichtet der Fiskus gerne auf eine Regelung, nach der Wettgewinne versteuert werden müssten. Dies gilt übrigens auch für alle anderen Arten von Glücksspiel.
Und doch: So werden Wettgewinne versteuert – Indirekt
Seit 2012 ist allerdings im Rennwett- und Lotteriegesetz eine allgemeine Wettsteuer hinterlegt. Fällig werden 5 Prozent auf jeden erfolgten Tipp. Diese 5 Prozent Wettsteuer zahlen die Spieler dann mit den Gewinnen. Es gibt einige wenige Buchmacher, die diese Wettsteuer für ihre Kunden übernehmen. Bei den meisten weiteren kann man diese schon auf dem Tippschein entnehmen. Generell werden also Wettgewinne versteuert. Auch wenn hierzu keine Steuer zum Einsatz kommt, die sich direkt an den Gewinner richtet. Es gibt auch Buchmacher die die Wettsteuer für ihre Kunden übernehmen. Diese werden allerdings immer seltener. Außerdem wäre es naiv zu glauben, dass dies dann nicht, beispielsweise auf Grundlage schlechterer Quoten, irgendwie an die Spieler weitergegeben wird.
Die Wettsteuer – So werden die Wettgewinne versteuert
Die Wettgewinne werden also indirekt versteuert. Doch welche Grundlegenden Regelungen bestimmen darüber, wer seine Wette in Deutschland versteuern muss? Denn immerhin sind die Buchmacher selbst oft international tätig. Der Gesetzgeber hat hier eine recht klare Regelung getroffen. Wer seinen Wohnsitz in Deutschland hat, der muss auch die Wettsteuer entrichten. Damit sind auch mögliche Schlupflöcher ausgeräumt. Kleine Tricks, etwa wenn man in Grenznähe wohnt mit dem Smartphone und der Sportwetten App ins Ausland fahren um die Tipps dort zu platzieren, funktionieren also nicht. Auch ein Aufenthalt im Urlaub befreit in diesem Falle nicht von der Wettsteuer. Fraglich ist nach wie vor, wie der Staat dies mit internationalen Buchmachern halten will, die zwar deutsche Spieler tolerieren, aber keinerlei Ansprüche auf eine Wettlizenz in Deutschland erheben. Die Rechtslage ist hier insgesamt recht unklar. Wenn man dann in die Feinheiten in Form einer Wettsteuer geht, dann wird die Sachlage noch weitaus fraglicher. Hier ist es derzeit, mangels endgültiger Klärung, unmöglich eine Aussage dazu zu machen, wie Wettgewinne versteuert werden.
Professionelle Spieler: Hier müssen Wettgewinne versteuert werden
Eine ausdrückliche Steuerpflicht haben jene, die als Berufsspieler gelten. Dann müssen Wettgewinne versteuert werden. Als Einkommen. Etwas schwierig ist dies deshalb, weil es hierzulande keine Definition des Begriffs Berufsspieler gibt. Fest steht jedenfalls, dass jeder dazu gehört, der sein gesamtes Einkommen aus Sportwetten bezieht. Auch wer über die Hälfte seines Einkommens aus Fußballwetten erhält läuft Gefahr zumindest als nebenberuflicher Berufsspieler eingeordnet zu werden. Dann müssen ebenfalls Wettgewinne versteuert werden. Grundlagen sind dann die normalen steuerlichen Richtlinien, die auch für jede andere Tätigkeit gelten. Wer als Berufsspieler gilt ist theoretisch außerdem dazu verpflichtet die Wettgewinne selbstständig in einer Steuererklärung beim Finanzamt anzumelden. Im Zweifelsfall bietet es sich aber an, mit Berufung auf das Rennwett- und Lotteriegesetz den Unwissenden zu mimen, wenn das Finanzamt sich meldet. Denn der Gesetzgeber kann sicherlich keinem Spieler deshalb Vorwürfe machen, weil er sich nicht selbst als Berufsspieler eingeordnet hat, so lange er selbst keine entsprechende Definition bekanntgibt. Wenn sich das Finanzamt aber erst mal gemeldet hat, dann wird man als professioneller Spieler kaum davor gefeilt sein, dass die Wettgewinne versteuert werden. Außerdem hat diese Vorgehensweise den Nachteil, dass die Wettgewinne rückwirkend dennoch steuerlich erfasst werden. Wird das Finanzamt also auf einen aufmerksam, dann stehen möglicherweise hohe Nachzahlungen an. Aus dieser Sicht ist es also womöglich die klügere Variante von Vornherein zu akzeptieren, dass Wettgewinne versteuert werden, und sich freiwillig zu melden. Im ganz realen Zweifelsfall kann sicherlich beim Finanzamt auch nachgefragt werden, ob man sich zu melden hat. Denn nicht alle Finanzämter arbeiten und bewerten immer gleich, wie man anhand anderer Tätigkeitsfelder teilweise schon erleben konnte. Ebenfalls nicht klar ist es, wie sich die Sachlage entwickelt, wenn der Berufsspieler ein schlechtes Jahr hat und zu verlieren beginnt. Verluste sollten theoretisch steuerlich absetzbar sein. In der Praxis ist allerdings zu befürchten, dass das Finanzamt einen dann zum Hobby-Spieler zurückstuft und keinerlei steuerliche Absetzung auf die Haupttätigkeit mehr übertragen werden kann. Dies erscheint nicht ganz gerecht, muss aber im Endeffekt vermutlich akzeptiert werden. Glücklicherweise werden die meisten niemals in solch eine Situation kommen. Falls doch wäre, abhängig von den Summen um die es dann geht, ein Einspruch gegen den Steuerbescheid immerhin einen Versuch wert.
Einmalig große Gewinne – Müssen solche Wettgewinne versteuert werden?
Der vorangestellte Absatz mag vielleicht Fragen aufwerfen, was es mit den Wettgewinnen dann auf sich hat, wenn diese zwar nur einmalig sind, aber das Arbeitseinkommen um ein Vielfaches übersteigen. Die gute Nachricht: Auf keinen Fall müssen Wettgewinn versteuert werden, die lediglich einmalig sehr hoch sind. Für die Unterstellung einer professionellen Laufbahn muss auf jeden Fall ein dauerhafter Geldfluss gegeben sein. Selbst wenn man, beispielsweise anhand einer glücklichen Kombiwette, einen Gewinn ausbezahlt bekommt, der das sonstige Jahreseinkommen widerspiegelt, so ist es doch eine einmalige Sache. Diese Wettgewinne werden vom Glücksspielgesetz abgedeckt. Immerhin muss ja von einmaligen Gewinnen ausgegangen werden. Nur wer entscheidet mit Hilfe des gewonnenen Guthabens künftig eine Strategie zu verwenden und weitere Gewinne zu erwirtschaften der muss, sofern er langfristig Erfolge verzeichnen kann, dann auch damit leben, dass zukünftige Wettgewinne versteuert werden. Da der professionelle Ansatz allerdings erst nach Erhalt des Großgewinns eintritt, muss dieser meiner Ansicht nach dennoch nicht versteuert werden. Vielmehr ist er der letzte Glücksfall in der Amateur- Liga, mit dessen Hilfe man erst in die Liga der Professionellen Spieler aufsteigen könnte.
Wie häufig werden Wettgewinne versteuert?
Die tatsächlichen Fälle, in denen Wettgewinne versteuert werden, lassen sich mutmaßlich an einer Hand abzählen. Denn die Deutschen nutzen Sportwetten, egal ob unter dem Strich eine rote oder schwarze Zahl steht, in der Regel als Zeitvertreib. Dermaßen als Hobby genutzt werden kaum die regelmäßig hohen Gewinne erwirtschaftet, die nötig wären damit Wettgewinne versteuert werden müssten. Dies ist gleichzeitig ein Signal der Entwarnung für Spieler, die beispielsweise die wöchentlichen Wetten auf die Bundesliga als Hobby betreiben oder einen Ersatz für Lotto darin sehen. Denn die Gefahr, oder auch Chance angesichts des Wortes „Gewinn“, solch hohe Gewinne zu erwirtschaften, dass das Finanzamt die Wettgewinne versteuern will, ist bei einem durchschnittlichen Zeitaufwand dieser Art nicht gegeben.
Steuertipp: Finanzwetten statt Aktienmarkt
Daraus ergibt sich auch ein kleiner Steuertipp für Menschen mit Fable für Sportwetten und Finanzmärkte. Wer einen großen Gewinn erwirtschaften konnte und sich überlegt diesen an den Finanzmärkten anzulegen, der sollte sich einen Buchmacher mit Finanzwetten suchen und diese einmal genauer anschauen. Ein Beispiel für einen solchen Buchmacher ist Bet365. Natürlich bilden Finanzwetten nicht den gesamten Kapitalmarkt ab. Aber immerhin dann, wenn man auf die Währungskurse und ähnliche Daten ein Auge geworfen hat kann man hier sein Spekulationstalent beweisen, ohne dass dies in einer Steuerlast endet. Denn Finanzwetten sind von der Wettsteuer abgedeckt. Daraus können sich Vorteile ergeben.
Fazit – Wettgewinne müssen kaum versteuert werden
Zusammenfassend lässt sich also für die breite Masse der Spieler die Aussage treffen, dass diese ihre Wettgewinne nicht mit Vater Staat teilen müssen. Lediglich seltene Einzelfälle werden wohl mit einer Steuerlast leben müssen. Dies betrifft aber in erster Linie die Spieler, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben und Sportwetten als Haupteinnahmequelle nutzen. Für alle anderen hat der Staat mit dem Rennwett- und Lotteriegesetz eine eigene Regelung gefunden. Diese ist bewusst so gewählt, dass Glücksspiel in der steuerlichen Abwicklung nicht weiter beachtet werden muss. So kann man sich über Gewinne einfach freuen und hat sich als Glückspilz keinerlei Gedanken zu machen, wie denn nun vorzugehen ist.
Wenngleich dies eigentlich auf der Hand liegen sollte sei abschließend noch ein wichtiger Hinweis gegeben: Wenn ein Gewinn ausbezahlt wird und auf herkömmliche Weise, beispielsweise in Aktien, angelegt wird, dann müssen die daraus resultierenden Erträge natürlich versteuert werden. Denn der Gewinn aus dem Glücksspiel wurde zum Zeitpunkt der Investition dem normalen Wirtschaftskreislauf, in diesem Falle dem Finanzsektor, zugeführt.