Wie ein Bericht der Sportbild aussagt, der sich auf die FIFA interne Quelle des ehemaligen Stürmers Marco van Basten beruft, der dort als technischer Direktor in Lohn und Brot steht, will die FIFA nach der Aufstockung der WM Teilnehmer noch weitaus tiefergreifende Regeländerungen vornehmen. Ich berichte im Folgenden darüber, was intern diskutiert wird, was neu ist und was vielleicht doch eher ein erprobtes Comeback darstellt. Außerdem möchte ich eine Einschätzung darüber abgeben, welche mögliche FIFA Regeläderung für den Sport ein echter Gewinn sein kann und welche die Fußballwetten der Zukunft ungeahnt spannend werden ließe. Außerdem möchte ich versuchen die Änderungen daraufhin, ob sie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich sind, zu bewerten.
Die Regeländerungen der FIFA – Das plant der Weltverband für den Fußball der Zukunft
Zunächst möchte ich an dieser Stelle klar verdeutlichen, dass die Regeländerungen der FIFA derzeit rein intern diskutiert sind. Entschieden ist hierbei noch keine. Streitbar ist lediglich, ob diese wirklich aus versehen nach außen durchgesickert sind, oder ob die FIFA auf diesem Wege, durch einen gezielten Leak, versucht an ungefilterte Reaktionen zu gelangen. Damit könnte man bereits vorab erahnen, welche potentiellen Regeländerungen der FIFA einen Sturm der Empörung auslösen würden.
Die Rede ist von insgesamt zehn Änderungen, die jeweils frühestens in einigen Jahren umgesetzt werden könnten. Und dies sind die nun folgenden.
Die effektive Spielzeit in der Schlussphase
Was zunächst etwas hölzern und umständlich klingt ist leicht zu erklären. Führt ein Team in der Schlussphase eines Spiels schläft dieses aus Zuschauersicht oft ein. Es wird viel auf Zeit gespielt. Im eigenen Strafraum passen sich Spieler bis zur Ermüdung den Ball zu, nur um zu vermeiden, dass der Gegner noch ein Tor erzielt. Auch Abstöße des Torwarts erscheinen plötzlich quälend langsam. Fußballwetten und das Spiel selbst scheinen schon lange entschieden. Die effektive Spielzeit in der Schlussphase soll 10 Minuten vor Abpfiff dafür sorgen, dass die Uhr nur dann läuft, wenn der Ball in Bewegung ist.
Die Idee hier etwas zu ändern ist gut. Nur die Art und Weise finde ich weniger sinnvoll. Der Ball bewegt sich auch dann, wenn im eigenen Strafraum gepasst wird. Wirklich geeignet das Spiel spannend zu halten ist diese Idee nicht. Daher sehe ich hier auch wenig Wahrscheinlichkeit, dass es diese Regel ins Spiel schafft.
Mehr Auswechslungen und fliegender Wechsel
Es soll laut den derzeit diskutierten Regeländerungen der FIFA künftig mehr als nur drei Auswechslungen geben. Maximal aber 12, um den Spielfluss nicht zu sehr zu behindern. In der Juniorenklasse wird obendrein auch über fliegende Wechsel nachgedacht. Das Spiel müsste nicht pausieren. Für die Profis steht dies nicht zur Debatte.
Die Idee von mehr Wechseln finde ich sehr gut. Kämen mehr frische Spieler aufs Feld, dann wäre eine Partie bis zum Ende sicherlich frischer und eher actiongeladen. Mehr Einwechslungen zur rechten Zeit könnten auch eine taktische Komponente sein. Gerade Live Wetten und das Spiel als solches würden im letzten Drittel sicher profitieren. Allerdings denke ich die Zahl 12 ist, gerade wegen des Spielflusses, beinahe schon etwas mutig angesetzt. Eine Änderung hier sehe ich allerdings als nicht unwahrscheinlich an.
Weniger Pflichtspiele pro Jahr
Nur noch 50, statt bislang 80 Pflichtspiele pro Jahr. Auch dies ist eine der Regeländerungen der FIFA, die derzeit intern diskutiert wird. Damit sollen die Stars besser „frisch gehalten“ werden, was den verbleibenden Spielen gut täte. Bereits zur Aufstockung der WM Teilnehmer hörte man oft genug, dass die Spieler schon jetzt an ihren Grenzen wären.
Ich persönlich halte diese Änderung für nicht sinnvoll. Für ein Millionengehalt sollte man keine Schonung erwarten. Auch die Durchführung der Regel sehe ich nicht als wahrscheinlich an. Man ist stets bemüht mehr Sendezeit zu füllen und zu vermarkten. Dies geht nicht so einfach, bei deutlich weniger Spielen. Falls doch, dann wäre dies sicher auch für die Wettprogramme der Buchmacher ein herber Einschnitt.
Maximale Anzahl von Fouls führt zu Platzverweis
Leser, die immer wieder auch Basketballwetten oder Eishockeywetten spielen, dürften bei mancher der Regeländerungen der FIFA aufhorchen. Eine ist die Gewichtung von vielen Fouls. Auch wenn diese bislang ohne Karte blieben soll eine gewisse Anzahl zum Platzverweis führen. Dies stammt direkt aus dem Basketball. Auch Rudelbildung um den Unparteiischen soll so vermieden werden. Kommunizieren dürfen mit ihm nur noch die Kapitäne der Mannschaften.
Je nachdem, wie hoch die Anzahl der Fouls ist könnte dies eine der sinnvolleren Regeländerungen der FIFA sein. Für wahrscheinlich halte ich diese allerdings nur in Zusammenhang mit einer weiteren, weitaus deutlicher einschneidenden Regeländerung, über die man nachdenkt.
Zeitstrafe statt gelber Karte
Und dies ist die, dass gelbe Karten abgeschafft, und durch Zeitstrafen ersetzt werden. Hier wurde stark bei Eishockey geklaut. Die Strafe könnte sich direkt an der Schwere eines Fouls orientieren. Und sie wäre sofort bemerkbar. Unberechtigte gelbe Karten, die derzeit unter anderem von Thomas Tuchel heiß diskutiert werden, hätten zwar ebenfalls noch eine Wirkung, die wäre aber ebenfalls schneller vorbei und nicht am Saisonende ein herber Schlag.
Diese Regel mag für Fußball Romantiker zunächst befremdlich sein. Ich sehe allerdings Potential. Es gäbe spannende Unterzahlsituationen im Fußball. Unrecht könnte sofort geahndet werden. Der Fan hätte einen direkten Nutzen, wenn „sein Spieler“ gefoult wird. Dementsprechend halte ich die Änderung auch nicht für ganz unwahrscheinlich. Nur schwer zu verkaufen wird sie sein. Im Übrigen kann eine plötzliche Unterzahl auch Bewegung in die Quoten der Live Wetten bringen.
Die vielleicht deutlichste der Regeländerungen der FIFA – Kein Abseits mehr
Scheinbar soll bei der FIFA intern auch über eine Abschaffung des Abseits diskutiert werden. Eine der wichtigsten taktischen Komponenten unserer Zeit, die Abseitsfalle, wäre damit ebenfalls Geschichte. Der Sport wäre ein ganz anderer. Eher wie ein Handballspiel. Die Befürworter innerhalb der FIFA erhoffen sich dadurch mehr Action. Mehr Bewegung ohne diese taktische imaginäre Mauer vor dem gegnerischen Tor. Die Kritiker, und wohl nahezu jeder ernsthafte Fußballfan zeigt Entsetzen, seit die Pläne zu den Regeländerungen der FIFA durchgesickert sind.
Ich persönlich sehe das zwar mit etwas mehr Abstand, im Grunde allerdings ebenso. Lediglich wer die Abseitsfalle nie verstanden hat würde aufatmen, sagte ein Journalist dieser Tage. Der Eingriff wäre meines Erachtens zu deutlich und nicht gut für den Sport. Selbst Fußballwetten wären für kurze Zeit kaum vorhersagbar. Ich halte es außerdem für sehr unwahrscheinlich, wenn nicht unmöglich, dass die FIFA so etwas gegen den offensichtlichen Willen der Fans durchsetzt.
Keine Verlängerung und kein Elfmeter – Shootout zur Entscheidungsfindung
Stark beim Eishockey geklaut scheint die FIFA beim Shootout zu haben. Dieses soll nach internen Diskussionen womöglich das Elfmeterschießen und die Verlängerung ersetzen. Ein Spieler läuft alleine mit dem Ball auf den Torwart und sein Tor zu. Dieser darf sich nur im Torraum bewegen. Binnen 8 Sekunden muss getroffen werden sonst ist der Versuch gescheitert.
Was in den Medien gerne dem Eishockey zugeschrieben wird gab es so schon mal. Die USA hatte ihre Fußballliga mit Shootout statt Elfmeter gestartet und wurde später von der FIFA gezwungen dies zu ändern. Es wäre also eher ein Comeback als eine Anleihe aus einem anderen Sport. Und zwar ein womöglich erfolgreiches. Bei den Amerikanern war das Spektakel damals größer, als heute beim langweiligen Elfer, wie die Amerikaner dies sehen.
Auch ich persönlich stelle mir die Idee zumindest interessant vor. Wichtig wäre dann nur, dass man sie länger ausprobiert und reifen lässt. Nicht, dass es eine ähnlich schnelle Abkehr gibt, wie beim Golden Goal. Die Fans wird die Idee vermutlich zunächst spalten. Und letztendlich wage ich nicht eine Vorhersage zu machen, ohne Praxistest. Allerdings halte ich die Umsetzung dieser Idee, zumindest zu Testzwecken, für immerhin mittelmäßig wahrscheinlich. Alles hängt hier davon ab, ob die FIFA sich etwas traut.
Mein Fazit zu den derzeit diskutierten Regeländerungen der FIFA
Meiner Ansicht nach ist von Schwachsinn bis zur sinnvollen Änderung alles dabei. Und selbst der Schwachsinn darf ja mal beredet werden. Grundsätzlich halte ich es für sehr gut, dass die FIFA überhaupt über Änderungen und Verbesserungen nachzudenken scheint.
Und so ablehnend das Echo derzeit in Bezug auf manche der Änderungen ist, so haben doch manche von diesen Änderungen zumindest einen zweiten Blick verdient. Denn ich sehe das Potential den Fußball an mancher Stelle noch zu verbessern. Wichtig wird es sein, sollten einige der Regeländerungen der FIFA durchgesetzt werden, einen guten Kompromiss zwischen ewig gestrigen und ewig morgigen zu finden. Weiterentwicklung nach Maß heißt die Devise.
Und was gut für den Fußball ist, das wird im Folgenden auch die Fußballwetten weiter voranbringen. Doch auch hier muss erst die Zukunft abgewartet werden. Nach diesem Leak, den van Basten da fabriziert hat, bleibt zu hoffen, dass die FIFA in näherer Zukunft etwas offener diskutiert, sodass man die Entscheidungen transparent verfolgen kann.